Zahnputzdramen

Zähneputzen ist mir wichtig. „Vor dem Schlafen nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen“ ist so etwas wie ein Leitsatz für mich. Männlein hasst es. Dabei isst er so gerne und viel Obst, dass die Fruchtsäure und der Fruchtzucker natürlich die Zähne angreifen würde, würde man sie nicht regelmäßig putzen…

Inzwischen haben wir uns eingegroovt. Ich setze Männlein auf den Waschbeckenrand, so kann er in den Spiegel gucken, mit dem Wasserhahn oder wahlweise mit meiner elektrischen Zahnbürste spielen. Zwischendurch öffnet er mehr oder bereitwillig den Mund und ich kann ihm etappenweise die Zähne putzen. Er nimmt auch gerne selber die Zahnbürste, steckt sie sich aber dann meist falschherum in den Mund. Das ist also nicht so wahnsinnig effektiv. Trotzdem lasse ich ihn, mit der Aussicht, dass er irgendwann ja selber die Zähne putzen soll, macht es ja durchaus Sinn, dass er die Zahnbürste selbst ergreift.

So „einfach“ wie jetzt, war das mit dem Zähneputzen nicht immer. Dabei habe ich den Ratschlag vom Kinderarzt, als Männlein etwa ein halbes Jahr als war beherzigt. Der riet mir damals nämlich, dass ich Männlein mit einem Fingerling die Kauleisten massiere, damit er sich schon einmal an das Zähneputzen gewöhnt. Männlein fand das dann auch ganz gut und lustig. Als dann allerdings vier Monate später der erste Zahn erschien, war das gut und lustig schnell vorbei. Männlein bekam innerhalb recht kurzer Zeit mehrere Zähne und das Zähneputzen tat ihm weh. Ich veruchte es mit einer Fingerbürste aus Silikon, die er auch lieber annahm. Aber optimal war es nicht und mehrmals biss er mir ordentlich auf den Finger.

Ich wollte auch kein Zahnputztrauma bei Männlein verursachen, indem ich ihn fixierte oder ähnliches. So kam es, dass ich ihm mal mehr mal weniger gut die Zähne putzen konnte. Komplizierter wurde es dann, als Männlein anfing zu laufen. Er zettelte häufig ein albernes Fangspiel an, wenn es mal wieder an der Zeit war. Daraus entstand dann aber eine lustige Stimmung, die ich gut nutzen konnte, um ihm letztendlich doch noch die Zähne zu putzen.

Jetzt läuft es im Gegensatz zu der Anfangszeit ausgesprochen gut. Ich habe Männlein immer erklärt, warum Zähneputzen notwendig ist und immer geschaut, was er selbst übernehmen kann oder ihn im zweifelsfall auch mal ablenkt. Lustig ist zum Beispiel gegenseitiges Zähneputzen. Männlein lässt jetzt auch immer  das Wasser zum Nachspülen selbst in den Becher laufen. Das ist ihm wichtig.

Wir sind auf einem guten Weg und das macht mich froh. Denn wie um alles in der Welt soll ein kleines Kind es verstehen, wenn es schmerzhaften Karies hat und beim Zahnarzt gebohrt werden muss?

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