Männleins Geburt

Zu Beginn meiner Schwangerschaft haben wir uns erst einmal gar nicht mit der  Geburt auseinander gesetzt. Wir mussten einfach zunächst den Fakt verarbeiten, dass da ein Baby unterwegs war. Irgendwann so in der 16. Schwangerschaftswoche fragte uns die Hebamme, wo wir eigentlich entbinden wollten. Cristobal wollte nicht ins Krankenhaus und mir schwebte auch etwas heimiligeres vor. Eine Hausgeburt kam allerdings nicht in Frage, da wir erst kurz vor der Geburt umzogen und ich definitv nicht zwischen Umzugkartons entbinden wollte. So fragten wir im Geburtshaus an und hatten Glück, denn zu dem Zeitraum von Männleins Geburt hatten sie noch Platz für uns.

Im Verlaufe der weiteren Geburtsvorbereitungen entwickelte ich ein Bild, wie es ablaufen sollte. Ich wollte die Geburtsarbeit alleine leisten. Die Hebamme und Cristobal sollten nur dabei sein. Ich wollte in der Wanne oder auf dem Geburtshocker entbinden. Auf keinen Fall wollte ich auf dem Rücken liegen und auf gar keinen Fall wollte ich kristellert werden (dabei drückt jemand mit seinem Geicht während der Presswehe auf den Bauch, um so das Kind herauszudrücken)

Im Endeffekt war alles ganz anders als gewünscht. Cristobal hatte Freunde für das Wochenende eingeladen. Da wusste ich, an diesem Wochenende kommt unser Kind. Die ganze Woche hatte ich schon Senkwehen. Am Freitag besuchte mich meine Hebamme. Sie untersuchte mich und verkündete, dass der Gebärmuttehals schon ganz glatt sei. Wie schön, dachte ich, dann geht es ja bald los. In der Nacht von Freitag auf Samstag konnte ich nicht schlafen, weil ich furchtbar aufgeregt war. Die Wehen kamen regelmäßig, waren aber nicht schmerzhaft. Am morgen frühstückten wir und waren uns unschlüssig, auf jeden Fall sagten wir unseren Besuchern ab. Ich hatte das Gefühl, dass es  noch nicht so weit war, denn die Wehen kamen zwar alle drei Minuten, waren aber immer noch nicht schmerzhaft. Cristobal wollte trotzdem ins Geburtshaus fahren. Wir machten uns also auf den Weg. Als wir dort gegen 13 Uhr ankamen, waren die Wehen weg. Ich kam mir blöd vor. Eine kurze Untersuchung ergab, dass der Muttermund drei Zentimeter geöffnet war. Die Hebamme schickte uns spazieren, um die Wehen wieder in Gang zu bringen. Das half nichts und wir verbrachten den Nachmittag damit, die Wehen wieder anzukurbeln. Ich lag in der Badewanne bis ich schrumpelig wurde, trank  so ein Magnesiumgebräu und als Höhepunkt bekam ich einen Einlauf (eine Erfahrung, auf die ich sehr gerne verzichtet hätte). Nichts funktionierte und abends um neun stellte die Hebamme uns vor die Wahl: Nach Hause fahren oder im Geburtshaus schlafen. Zum Glück entschieden wir uns für letzteres. Denn gegen 12 Uhr wachte ich von einer gewaltigen Wehe auf. Die tat weh. Es ging richtig los! Die Wehen überrollten mich. Es war sofort so heftig, dass ich gar nicht mehr sprechen konnte. Cristobal rief die Hebamme an, da ich dazu gar nicht mehr in der Lage war. Ich hielt mich an einem Tuch fest und versuchte so zu veratmen, wie ich es gelernt hatte. Die Hebamme setzte mich wieder in die Badewanne. Das war deutlich besser auszuhalten. Allerdings folgten die Wehen so dicht aufeinander, dass ich kaum noch etwas um mich herum wahrnahm. Innerhalb von 1,5 Stunden öffnete sich der Muttermund von drei Zentimern komplett auf 10. Schon begann der Pressdrang. Die Hebamme untersuchte Männleins Herztöne und stellte fest, dass sie schwächer geworden waren. Ich sollte aus der Wanne raus. Kugelig und unbeweglich wie ich war, kletterte ich zwischen zwei Presswehen aus der Wanne. Das war hart und ich erinnerte mich, dass die Hebamme beim Kennenlernen erzählt hatte, die meisten Kinder würden dort beim Aussteigen aus der Wanne geboren… meins leider nicht. Ich sollte mich auf der Seite ins Bett legen und pressen so gut ich konnte. Meine Fruchtblase platzte und einen kurzen Moment dachte ich, mein Kind wäre aus der Vagina geschossen. Wieder wurden die Herztöne gemessen. Die Hebamme sagte, wenn er bei der nächsten Wehe nicht herauskommt, muss sie einen Krankenwagen rufen. Ich hörte sie, verstand es aber nicht. Auch bei der nächsten Presswehe wurde kein Kind geboren. Ich sollte nicht mehr aktiv mitpressen und versuchen den Pressdrang zu veratmen. Der Krankenwagen kam und packte mich ein. Die Hebamme steckte mir irgendwelche Globulis in den Mund, zur Beruhigung. Die Fahrt war wahrscheinlich das Härteste, was ich je gemacht habe. Jede Minute kam eine Presswehe. Der Drang mitzupressen war unbeschreiblich. Aber ich durfte nicht. Ich musste in den Bauch atmen zu meinem Kind. Im Krankenhaus angekommen hieß es, alle Kreissääle wären belegt und wir sollten in den Warteraum. Zum Glück klärte meine Hebamme das, denn lange hätte ich nicht mehr durchgehalten. Die Herztöne des Männleins hatten sich inzwischen stabilisiert und auch Cristobal war wieder da. Ich habe keine Ahnung, wie er ins Krankenhaus gekommen ist. Im Rettungswagen war er jedenfalls nicht und mit unserem Auto ist er auch nicht gefahren. Im Kreissaal angekommen stieg ich in ein Bett um und durfte endlich weiter machen. Zunächst war ich im Vierfüßlerstand, aber da Männleins Köpfchen bei jeder Wehe vorrutschte und dann wieder zurückflutschte, wurde ich irgendwie, gegen meinen Willen auf den Rücken bugsiert. Die Ärztin verkündete: „Bei der nächsten Wehe helfe ich dann mal mit!“ Und das tat sie. Sie drückte mit ihrem ganzen Gewicht auf meinen Bauch. Es tat weh und ich schrie. Die Hebamme im Kreissaal meinte, ich solle bei der nächsten Wehe nicht so schreien, das würde zu viel Energie verschwenden, die dann beim Pressen fehlte. Sie hatte offensichtlich noch nie ein Kind geboren. Bei der nächsten Presswehe wollte die Ärztin wieder mithelfen. Cristobal gab ihr aber zu verstehen, dass das nicht in Ordnung sei. Wieder flutschte das Kind vor und wieder zurück. Ich hörte die Ärztin sagen, dass sie den Oberarzt rufen wollten, damit er mit der Saugglocke dazu käme. Das wollte ich auf gar keinen Fall. Bei der nächsten Presswehe gab ich alles. Und tatsächlich! Der Kopf war da. Die Hebamme fragte mich, ob ich ihn anfassen wollte. Erschöpft sagte ich nein, aber sie hörte mich nicht, nahm meine Hand und legte sie auf den Kopf zwischen meinen Beinen. Das fand ich wirklich sehr unangenehm. Ich weiß nicht warum, aber es war ein gruseliges Gefühl. Noch zwei weitere Presswehen folgten, ehe das kleine Menschlein komplett heraus kam um 2:44 Uhr am Sonntag. Sofort wurde er mir auf die Brust gelegt. Ich hätte gerne einmal kurz durchgeatmtet und ihn mir dann selbst genommen. Aber egal, ich war so erschöpft und froh es geschafft zu haben. Da war das jetzt auch egal.  Es war einfach alles so schnell gegangen. Nicht einmal drei Stunden hatte es gedauert. Ich schaute mir unseren Sohn an. Er war winzig klein und sah aus wie Cristobal. In meiner Vorstellung war ich in diesem Moment immer emotional tief berührt. In der Realität fühlte ich mich einfach nur fertig. Cristobal weinte. Ich sagte nur ein paar merkwürdige Sätze: „Das war das krasseste, was ich je gemacht habe“; „Ich bin gar nicht gerissen!“ (Ich bin heftig gerissen); „Draußen hat es gefroren, das hab ich gesehen, als ich verlegt wurde.“ Die Hebamme fragte, ob wir am Morgen nach Hause wollten. Darüber waren wir sehr froh, denn wir dachten, dass wir vielleicht noch zu Männleins Sicherheit ein paar Tage bleiben müssten.

Ich habe sehr lange mit diesem Geburtserlebnis gehadert. Irgendwie ist alles so gelaufen, wie ich es nicht wollte. Im Nachgespräch mit meiner Hebamme erfuhr ich allerdings, dass wir fast einen Notkaiserschnitt gebraucht hätten. Danach war ich froh, dass es dann doch ohne ging.  Und auch wenn alles anders lief als geplant, so war es doch der Geburtstag meines  Sohnes und somit auf jeden Fall ein wunderbarer Tag. Was wir machen, wenn ich wieder schwanger bin? Ich wünsche mir eine heilsame Hausgeburt, die mich mit Männleins Geburt versöhnt. Wer weiß, ob es dann klappt. Aber ich weiß jetzt: Egal wie es dann sein wird, es wird der richtige Weg für das Kind sein und ich habe es ja schon einmal geschafft.

Mein Kaiserschnitt. Meine Narbe | Mein Gefühl versagt zu haben!

Bitte nicht vergleichen!

Seit meinem Rückbildungskurs treffen wir uns regelmäßig mit ein paar anderen Müttern und ihren Kindern. Die Kleinen sind alle innerhalb von fünf Wochen geboren worden. Natürlch stellen wir bei unseren Begegnungen fest, dass unsere Kinder sehr unterschiedlich sind, in dem was sie bereits erlernt haben. Wir tun das ohne Bewertung, denn uns ist allen bewusst, dass jedes Kind sein eigenes Tempo bei der Entwicklung hat und sich je nach Temperament auch anders entwickelt.

Männlein ist z.B. ein kleiner Motoriker, der schon mit sechs Monaten krabbeln und mit elf Monaten laufen konnte. Ein anderer kleiner Junge kann schon richtig viele Wörter sprechen und ist auch motorisch sehr fit. Ein kleines Mädchen wirkt so, als ob es schon viel mehr versteht als die anderen und kann schon die runden Bauklötze in das runde Loch stecken und die eckigen in das eckige. Und der letzte im Bunde ist so ein kleiner Buddha, der sich ewig nicht viel bewegt hat und dann eines Tages einfach losgelaufen ist. Er hat einfach alles ganz genau beobachtet und dadurch gelernt.

Was ich sagen möchte ist, dass auch so kleine Kinder genau wie große sehr unterschiedlich sind. Jeder hat seine Spezialbereiche und jeder lernt alles, nur eben im eigenen Tempo.

Was aber sowohl ich als auch meine Mamafreundinnen kennen, sind die anderen Begegnungen. Ich glaube alle Eltern erleben so etwas. Man ist auf einem Spielplatz oder sonst irgendwo und da sind andere Eltern oder Großeltern oder Leute, die irgendetwas mit irgendeinem Kind zu tun haben. Und dann kommen sie, die Vergleiche. Gerne machen das Eltern, deren Kinder etwas schon besonderes früh konnten. Ich gebe zu, mich hat es auch mit Stolz erfüllt, dass das Männlein so ein Beweungskünstler ist. Aber ich bin mir sicher, wenn es nicht so gewesen wäre, wäre ich auf etwas anderes stolz gewesen. Das ist ja schließlich der Job einer Mutter.

Mein wunder Punkt ist immer die Größe und das Gewicht vom Männlein. Inzwischen ist er „normal groß“, aber er ist so ein zarter, dünner Kerl, dass er häufig für ein Mädchen gehalten wird. Ich bin ebenfalls dünn und war es schon als Kind, daher habe ich mir zunächst nicht sehr viele Gedanken dazu gemacht. Wenn aber nun wild fremde Leute mir mitteilen, mein Kind könne ja noch gar nicht das angegebene Alter haben oder indirekt vorwerfen, mein Kind bekäme nicht genug zu essen, dann fühlt sich das schon blöd an. Dieses ewige sich rechtfertigen müssen, für etwas naturgegebenes.

Eine Mamafreundin erzählte, ihre Schwägerin hätte ihr geraten, jeden Tag eine halbe Stunde mit der 15 Monate alten Tochter laufen zu üben, damit das endlich etwas wird. Dabei läuft die Kleine schon sauber an den Möbeln entlang. Es könnte also jeden Tag von ganz alleine Klick machen und sie läuft frei.

Eine andere berichtete, sie hätte zu hören bekommen, es wäre furchtbar, wie ihr Kind isst und dass es nun wirklich Zeit sei, dass es den Umgang mit Löffel und Gabel erlerne. Diese Äußerung kam übrigens nicht von einer alten Frau! Was soll man dazu sagen? Männlein interessiert sich sehr für Besteck, vor allem zum Spielen. Gibt es Essen, lege ich ihm immer Löffel oder Gabel hin, dann probiert er damit herum und manchmal gelingt es (in so einem Fall gibt es eine Applausparty), meist isst er einfach mit den Fingern. Und das ist völlig ok! Hauptsache er isst.

Sogar das Töpfchenthema kam schon auf… Eine Freundin sagte, sie sei tatsächlich gefragt worden, warum sie noch nicht mit dem Töpfchentraining begonnen habe. Ich habe noch nicht einmal darüber nachgedacht. Wir haben ein Töpfchen auf dem Flohmarkt gekauft und das steht im Badezimmer herum. Wann es so weit ist, dass wir mit dem Training beginnen? Keine Ahnung! Ich muss mich da eh erst einmal schlau machen, wie man da vorgeht, aber vom Bauch her würde ich sagen: Auf jeden Fall ohne Druck…

Was mir jedenfalls nach solchen vergleichenden Begegnungen immer kommt, ist ein unangehmer Nachgeschmack und deshalb versuche ich sie zu vermeiden oder aber freundlich und bestimmt zu bleiben. Mein Kind macht das schon noch! Und zwar dann, wenn es so weit ist. Da kann ich drauf vertrauen und das sollten wirklich alle Eltern tun.

Schmerzhafte Liebe

Unser Männlein wurde mit einem Hodenhochstand geboren. Zunächst machten wir uns dazu gar keine Gedanken, da die Chancen gut standen, dass der Hoden noch von alleine herunterkommt. Doch von U zu U kristallisierte sich immer mehr heraus, dass der Hoden an seinem Plätzchen im Warmen bleiben wollte. Ich fuhr sogar eine Stunde mit dem schreienden Männlein zu einem Ostheopathen, der sich auf solche Fälle spezialisiert hatte. Leider ließ der Hoden sich auch von ihm nicht überreden weiter zu wandern.

Bald war klar, dass uns die OP nicht erspart bleiben würde. Wir vereinbarten einen Termin. Zur OP war Männlein 13 Monate alt. Bei der Narkoseaufklärung wurde uns gesagt, er dürfe vier Stunden vor der OP nicht mehr gestillt werden. Das verursachte mir Bauchschmerzen, denn die Opperation sollte am frühen Morgen stattfinden und Männlein wollte gerade in den fühen Morgenstunden häufig an die Brust. Wieder Erwarten war das dann aber gar kein Problem und wir fuhren sehr früh um halb sechs in die Klinik.

Dort angekommen bekam Männlein den sogenannten Scheißegalsaft verabreicht. Das war wirklich gruselig und rückblickend auch irgendwie lustig. Denn unser Kind war total high. Männlein war nur noch am Lachen und konnte sich auch nicht mehr halten. Er hatte komplett seine Körperkontrolle verloren. Wir durften ihn bis zum OP begleiten. Den Moment, als er in seinem Rollbettchen durch die Tür geschoben wurde und wir nicht mit durften, den werde ich wahrscheinlich niemals vergessen. Wir hatten unser Männlein an wildfremde Menschen übergeben. Sie würden ihn unter Vollnarkose setzen und an ihm herumschneiden und wir konnten nicht aufpassen und ihn beschützen. Wir mussten auf fremde Menschen vertrauen. Ich fing an zu weinen und auch Cristobal war ziemlich aufgeregt. Die Schwester schickte uns in die Cafeteria mit dem Hinweis, wir sollten in einer Stunde wieder kommen und dann dürften wir in den Aufwachraum.

Als wir nach einer Stunde wieder da saßen (und im Wartebereich den Schreien einer gebärenden Frau lauschten), dauerte es dann doch noch eine ganze Weile, was uns wirklich sehr beunruhigt. Aber dann kam die Ärztin und teilte uns mit, alles wäre gut verlaufen und wir dürften nun zu unserem Kind. Es war wirklich nicht schön, Männlein so zu sehen. Er schlief noch und er sah so viel winziger aus als sonst. Ich hatte das unerklärliche Bedürfnis an ihm zu schnüffeln. Nach einer halben Stunde wachte er zum Glück auch schon auf und war noch ziemlich mitgenommen von der Narkose. Erst lachte er und fand alles lustig, dann schlug es um und er weinte. Natürlich hatte er ja auch einen Riesenhunger. Ich stillte ihn ein bisschen, was uns beide etwas beruhigte. Dann kam die Schwester von der Station und brachte uns auf unser Zimmer. Männlein bekam ein Tablett mit Frühstück und er verschlang alles gierig. Zur Sicherheit sollten Männlein und ich die Nacht im Krankenhaus verbringen. Das war schrecklich. Ich habe noch nie im Krankenhaus übernachtet und es ist einfach furchtbar. Es war unruhig, die Schwester kam nachts dauernd herein und hat jedes Mal groß Licht angemacht. Jedes Mal ist Männlein aufgewacht und brauchte dann ewig, um wieder zur Ruhe zu kommen. Wir waren so froh, als Cristobal uns morgens wieder abholte.

Zunächst verlief alles wunderbar. Männlein hatte gar keine Schmerzen und brauchte auch nichts von dem Schmerzmittel, dass wir ihm besorgt hatten. Die Wunde sah sehr gut aus. Doch als sich nach einer Woche die Fäden auflösten, ging die Wunde wieder auf. Ich fuhr mit dem Männlein zum Arzt, der mir große Angst machte und sagte wir sollten  Kleidung für mehrere Tage mitnehmen und wieder ins Krankenhaus fahren. Weinend und schmerzhaft besorgt fuhr ich los, Cristobal von der Arbeit holen. Weinend meldete ich mich von der Arbeit ab.

Wir fuhren ins Krankenhaus und stellten uns darauf ein, dass Männlein unter Vollnarkose noch einmal aufgeschnitten und genäht werden würde. Zum Glück war es dann nicht so dramatisch… eigentlich gar nicht. Wir bekamen ein Mittel, um die Wunde zu desinfizieren und den Tipp Kamillesitzbäder zu machen und durften auch schon wieder nach Hause. Da habe ich ja völlig umsonst Panik gehabt. Der Wundheilungsprozess dauerte nun natürlich viel länger und die Narbe würde viel größer bleiben und wir mussten das ganze gut im Auge behalten. Aber am Ende ist es verheilt. Was mir nur nachhaltig geblieben ist, ist die Erinnerung an die Angst, die Hilflosigkeit, das Wissen, dass man nichts tun kann und das große Bedauern dem Männlein Opperationen, Schmerzen, jegliches Leiden nicht abnehmen zu können. Ich meine ich bin auch empathisch mit anderen Menschen, die Leiden, so ist das nicht. Aber den Wunsch, Schmerzen einer anderen Person auf mich zu nehmen, der war mir bis dahin gänzlich unbekannt.

Premieren, die Mütter nicht brauchen: Arm gebrochen, Krankenhaus und OP

Ein Plädoyer für die Achtsamkeit im Umgang mit Kindern

Letzte Woche machte eine australische Sexualpädagogin Schlagzeilen mit der Aussage, Eltern sollen Kinder um Erlaubnis bitten, wenn sie diesen die Windel wechseln wollen. Die Frau wurde dafür ins Lächerliche gezogen und zum Teil sogar angefeindet. Natürlich stand diese Aussage in einem Kontext. Allerdings wurde der in den ganzen Kommentaren völlig außer acht gelassen.

Es ist ja Quatsch zu erwarten, dass ein kleiner Säugling eine Antwort darauf gibt, wenn er gefragt wird, ob er nun gewickelt werden möchte. Und später, wenn man ein Kind in der Autonomiephase fragt, ob es eine frische Windel möchte, sollte man wohl durchaus auch einmal mit einem Nein rechnen. Unser Männlein tendiert im Moment immer dazu, beim Wickeln und Umziehen wegzrennen. Er ist einfach gerne nackig.

So habe ich die Aussage der Sexualpädagogin aber auch gar nicht verstanden. Sie arbeitet an einem Konzept, Kinder in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, um sie so vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Der Gedanke, der hinter der so stark kritisierten Aussage steckt: Lernt ein Kind von klein auf, dass sein Körper ihm gehört, ist es  viel sicherer darin „Nein“ zu sagen. Das bezieht sich auf tätliche Übergriffe, aber auch auf verbale und stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes vermutlich auch noch in seinem Erwachsenenleben.

Ich würde Männlein nun auch nicht gerade fragen, ob ich ihm die Windel wechseln darf. Aber ich beziehe ihn ein. Ich finde es nicht gut, einfach an meinem Kind herumzumachen, ohne ihm zu sagen, was jetzt passiert. Wenn er eine frische Windel braucht, erzähle ich es ihm vorher und wenn ich ihn umziehe, erkläre ich ihm, was nun dran ist und welche Körperteile jetzt wo reingesteckt werden.

Bevor ich über die Sexualpädagogin da in Australien gelesen habe, habe ich mir auch nie groß Gedanken gemacht, warum ich Männlein das alles erzähle. Aber klar, es ist mir schon wichtig, dass er weiß, was mit ihm geschieht, warum es geschieht und dass er auch ein Bewusstsein für seinen Körper bekommt. Es ist ja nun Mal so, dass das Männlein kein Gegenstand ist, der mir gehört, sondern er ist ein kleiner Mensch für den ich verantwortlich bin.

Damit will ich sagen, dass es die Aufgabe der Eltern ist, den Kindern das mitzugeben, was sie benötigen, um fest und sicher, frei und mutig in die Welt hinauszugehen. Ob das nun geschieht, indem man sein Kind fragt, ob es eine frische Windel möchte oder anders, ist vielleicht ganz egal. Wichtig ist, dass man achtsam im Umgang ist und dass das Kind Vertrauen kann. Dann wird es schon auch lernen sich zu behaupten.

https://www.shz.de/deutschland-welt/panorama/sexual-expertin-eltern-sollten-kinder-vor-dem-wickeln-um-erlaubnis-bitten-id19918226.html

Das ist doch alles ganz einfach!

Bei meiner Arbeit unterhalte ich mich derzeit häufig mit „Betreuten“ zum Thema Kinderhaben. Zum einen sind das Leute, die einfach großes Interesse am Leben mit Kleinkind haben, aber auch Leute mit einem eigenen Kinderwunsch. Das Thema Kinderwunsch/-haben von Menschen mit Behinderung ist ja ein sehr umstrittenes, bei dem ich froh bin, dass ich da nur eine Meinung haben darf und keine Entscheidung treffen muss. Denn die Entscheidung zu einem Kind (oder eben nicht) sollten die Menschen mit Behinderung, so wie alle anderen auch, selbst treffen… im Idealfall.

Jedenfalls bin ich da als Mama eines Kleinkindes gerade eine beliebte Ansprechpartnerin.

Jüngst erzählte mir eine junge Frau, das könne ja nicht so anstrengend sein. Schließlich sei ich immer frisch und lustig, trotz Kind und Beruf (ich arbeite 30 Stunden in der Woche). Erst dachte ich, ja wahnsinn, was für ein Bild ich auf andere Menschen mache. Eine starke, total stressfreie, berufstätige Mutti, die Kind, Ehe und Haushalt voll im Griff hat. Dann wurde mir allerdings klar, dass dieser Eindruck so entsteht, weil ich mich so darstelle, obwohl ich mich selbst nicht so sehe bzw. fühle.

Natürlich sieht „meine Betreute“ immer nur Ausschnitte meines Lebens:

  • Sie sieht nicht die Flecken diverser Körperflüssigkeiten und Mahlzeiten auf meinen Klamotten, da ich mich umziehe bevor ich zur Arbeit gehe.
  • Sie sieht nicht das Chaos des schränkeausräumenden Männleins, dem ich nichts mehr entgegenzusetzen habe außer wegschauen. Denn wenn sie in meine Wohnung kommt, dann nur in den Eingangsbereich.
  • Sie sieht nicht, wie ich bemüht bin, für meine Familie Mittag zu kochen, während das Männlein motzend an meinem Bein hängt, weil er auf meinen Arm will.
  • Sie sieht nicht, wie das Männlein abends einfach nicht einschlafen will, obwohl es total übermüdet ist. An solchen Abenden sitze ich oft im Dunkeln und versuche nicht frustriert an die Dinge zu denken, die ich gerne tun würde und die ich tagsüber nicht tun kann…
  • Sie sieht nicht wie erschöpft ich mich morgens aus dem Bett aufraffe, nachdem das Männlein nachts mal wieder alle zwei Stunden aufgewacht ist. Und Dank dem Kokosöl, dass ich mir morgens immer unter meine Augen in die Haut einmassiere sieht sie auch nicht meine dunklen Augenränder.
  • Sie sieht nicht, wie unzulänglich ich mich als Mutter fühle, an Tagen an denen ich viel arbeite und deswegen kaum Zeit für das Männlein habe.
  • Und sie sieht auch nicht, wie mein Gehirn sich durch dauerhaften Schlafmangel in ein Sieb umwandelt. Ehrlich, wenn ich mir Sachen nicht aufschreibe, verschwinden sie einfach in einem schwarzen Loch.

Alles was sie sieht und was auch ich früher bei anderen nur gesehen habe, ist eine Frau, die arbeitet und zu Hause ein Kind hat.

(Meine Güte, wenn ich mir das jetzt gerade so durchlese, frage ich mich, warum ich eigentlich unbedingt noch mehr Kinder haben will!?)

Ein Kind zu haben, ist total schön. Ich liebe es zu beobachten, wie das Männlein sich entwickelt und neue Sachen lernt. Ich finde es auch nach 15 Monaten großartig und erstaunlich ihn anzuschauen und zu wissen, dass er in meinem Bauch herangewachsen ist… dass er es war, der mich am Ende der Schwangerschaft immer so fies in die Seite getreten hat. Und ich kann mich kaputtlachen über seine humorvolle kleine Persönlichkeit. Ich freue mich darauf, zu sehen, was noch so aus ihm wird und wie er irgendwann als großer Bruder ist.

Aber ein Kind ist auch sooo viel Verantwortung. Man muss (meiner Meinung nach) gerade in den ersten Jahren immer die Bedürfnisse des Kindes in den Vordergrund stellen. Tja und naja, was soll ich sagen… da kommen Sachen die ich möchte oder auf die ich gerade spontan Lust habe natürlich gar nicht erst an die Reihe. Es gibt so viele Dinge im Leben mit Kind, die einen anstrengen und auch verunsichern und die einfach dazu gehören… die Stillmarathone am Anfang, die schlaflosen Nächte und das daraus resultierende Gefühl nicht mehr weiter zu können, die Hilflosigkeit wenn das Kind trotzt,… das sind ja nur einige Beispiele. Von diesen Dingen haben mir Freundinnen mit Kindern schon berichtet, bevor ich überhaupt nur ans Schwangerwerden gedacht habe. Was das wirklich bedeutet, begreift man allerdings erst, wenn man selbst Mutter ist.

Nein Mama sein, ob nun berufstätig oder nicht, ist nicht einfach. Es ist anstrengend, erfordert eine Menge an Übersicht, Geduld und Kraft… Aber, es ist total schön.

Diese Dinge sind völlig normal, liebe Mamas!

Ungefragte Ratschläge

Diese Situation kennen sicher alle Eltern: Andere Leute haben eine Meinung zu Erziehungsfragen und gehen davon aus, dass es ein Fakt ist und keine Meinung.

Unser Männlein ist erst 15 Monate alt. Ein Alter, in dem meiner Meinung nach, noch gar nicht so viel rumerzogen werden muss.

Natürlich haben wir gewisse Strukturen:

  • Drei feste Essenszeiten am Tag
  • Das Männlein bekommt nach den Mahlzeiten seine neun Zähnchen geputzt
  • Vor dem Essen bemühe ich mich darum, ihm die Hände zu waschen (vergesse ich leider oft… dafür wasche ich ihm jedes Mal die Hände, wenn wir von draußen hereinkommen)
  • Wir haben eine ungefähre Bettgehzeit und das Zubettgehen wird mit einem festen Ritual begleitet
  • Kabel und Steckdosen sind Tabu, auch wenn sie gesichert sind
  • Der Hund wird nicht gequält

Ich glaube, das sind so im Wesentlichen unsere Erziehungsmaßnahmen. Ansonsten gehen wir sehr bedürfnisorientiert vor… sprich das oft so verschrieene Attachment Parenting ist unser Weg der Orientierung

Wir schlafen im Familienbett, tragen viel (ok inzwischen will Männlein lieber laufen), und ich stille noch.

Und da fängt es an:

Das Kind wird niemals lernen, alleine ein zu schlafen. Ähm… alleine Einzuschlafen ist ein Reifezeichen. Da kommt das eine Kind früher hin, das andere später… Kinder lernen erst im Laufe des zweiten Lebensjahres, dass Personen nicht weg sind, nur weil sie aus dem Blickfeld verschwunden sind. Wie schrecklich für ein Kind allein in einem Raum gelassen zu werden.

Das Kind wird doch von euch immer in seinem Schlaf gestört. Davon habe ich bisher nichts gemerkt

Wie habt ihr denn da noch Sex? Das ist eine sehr persönliche Frage, aber wer sagt denn, das man nur im Bett Sex haben kann?

Wenn ihr immer tragt, wird das Kind nie unabhängig werden. Also… das Männlein wollte quasi das ganze erste Lebensjahr nur getragen werden. Wenn ich alleine mit ihm war und aufs Klo musste, habe ich ihn im Tragetuch mitgenommen und hui manchmal habe ich ihn sogar auf dem Klo gestillt. Aber ja, ich bin froh, dass das jetzt vorbei ist. Denn entgegen diverser Behauptungen ist das Männlein sehr aktiv allein unterwegs und auch schon seit ca. fünf Monaten in der Autonomiephase soll heißen: Er folgt seinen eigenen Wegen

Ihr verwöhnt das Kind doch mit eurer Tragerei. Wie kann man denn ein Baby verwöhnen?

Zum Thema Stillen habe ich ja schon einmal sehr ausführlich geschrieben… http://mamawege.de/2018/05/20/ja-ich-stille-noch/

All die guten Ratschläge, Kritiken oder irritierten Nachfragen können einen als junge Mama (sicher auch junge Papas) schon mal verunsichern. Mache ich das richtig? Vielleicht schläft mein Kind deshalb noch nicht durch? Aber ich habe jetzt schon mehr als einmal festgestellt, wenn ich etwas befolge, was nicht meiner Überzeugung entspricht, fühle ich mich unwohl. Gerade bei der Erziehung meines Kindes ist es mir wichtig, dass ich immer voll dahinter stehen kann. Ich denke als Eltern ist es wichtig seinem Herzen und seinem Bauchgefühl zu vertrauen. Schließlich kennt hoffentlich niemand sonst so gut die Bedürfnisse des eigenen Kindes, wie die Eltern.

https://lieblingichbloggejetzt.com/warum-muetter-und-vaeter-mehr-an-sich-glauben-sollten/

Fünf Dinge, die man werdenden Müttern sagen sollte

Rückblickend muss ich sagen, dass der einzige Zeitpunkt in der Schwangerschaft, an dem ich realistische Vorstellungen ans Mamasein hatte der war, an dem ich den positiven Test in der Hand hielt.

Was passiert mit mir?

Es wird nie wieder so sein, wie es war!

In den darauf folgenden Monaten legte ich mir Bilder zurecht, die Mal mehr und Mal weniger mit der Realität übereinstimmten. Doch schon ziemlich bald nach der Geburt musste ich feststellen, dass es Dinge gibt, die wahrscheinlich jedem irgendwie passieren, über die aber keine Hebamme und auch kein Geburtsvorbereitungskurs ernsthaft vorwarnt.

Das erste dieser Dinge waren bei mir die sogenannten Heultage oder auch der Babyblues. Sie kamen etwa drei Tage nach Männleins Geburt und ich wusste absolut nicht, wie mir geschah. Wortwörtlich fand ich alles einfach nur noch zum Heulen. Es gibt dafür auch eine wissenschaftliche Erklärung: Es ist nämlich so, das die Plazenta den Körper der Schwangeren ordentlich mit Glückshormonen versorgt, damit sie sich über die schwerfällige Endphase der Schwangerschaft und über die bevorstehende (und ja doch sehr schmerzhafte) Geburt auch ja so richtig freut. Mit der Geburt der Plazenta werden nun keine weiteren Glückshormone mehr produziert und nach ein paar Tagen sind die vorher bereitgestellten, dann auch irgendwann aufgebraucht. Ich habe da also quasi einen kalten Entzug durch gemacht! Zum Glück war der Spuck dann nach zwei Tagen wieder vorbei, mein Hormonhaushalt hatte sich mit dem Verlust der Masse an Glückshormonen arrangiert.

Die nächste besorgniserregende Situation in meinem Leben als frischgebackene Mama ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Als Männlein etwa eine Woche alt war, wollte er eines Abends plötzlich einfach nicht mehr aufhören zu stillen. Er fing gegen 18 Uhr an und nuckelte und nuckelte und nuckelte… bis in die frühen Morgenstunden. Ich wusste nicht, was los war, war auch total beunruhigt. Hatte ich etwa keine Milch mehr? Verhungerte Männlein an meiner versiegten Brust? Die Hebamme klärte mich am nächsten Tag auf: Männlein hatte durch das Dauernuckeln eine Milchbestellung aufgegeben. Man nennt das Clustern und das bedeutet einfach nur, dass das Kind einen erhöhten Bedarf an Milch hat und so die Milchproduktion ordentlich ankurbelt. Diese Dauerstillaktionen hatten wir dann bis zur Einführung der Beikost immer Mal wieder. Ich stellte mich dann einfach darauf ein, machte es mir mit einem guten Buch gemütlich und freute mich, dass ich nichts anderes tun musste/konnte, da das wichtigste gerade meine Milchproduktion war.

Drei Wochen nach der Geburt fühlte ich mich am Abend eines besucherreichen Tages plötzlich fiebrig. Außerdem hatte ich in der rechten Brust eine schmerzhafte Stelle. Am nächsten Tag hatte ich immer noch Fieber und auch nicht gerade niedrig. Meine Brust hatte einen harten Knoten, der bei Berührungen sehr wehtat. Es stellte sich heraus, dass ich einen Milchstau hatte. Der hat sich Gott sei Dank gelöst, als ich den Knoten unter der heißen Dusche ausmassierte und damit war dann auch das Fieber weg. Leider sind Milchstaus etwas, was mich bis heute immer wieder begleitet. Denn einer der Gründe für die Entstehung eines Milchstaus ist Stress und ich bin irgendwie eine stressige Person. Also nicht, dass ich jetzt die ganze Zeit nerve, aber ich reagiere schnell mit Stress und häufig auch so, dass ich es eigentlich gar nicht so richtig merke, dass ich Stress habe. Naja aber ich bin Profi, was das angeht und bekomme die Milchstaus immer recht schnell wieder weg.

Als Männlein dann ungefähr acht Wochen alt war, fing er von einem auf den anderen Tag an zu schreien. Er schrie jetzt nicht den ganzen Tag, aber doch mehrere Stunden. Auf jeden Fall genug, dass ich immer sehr glücklich war, wenn Cristobal nach Hause kam und mir Männlein abnahm (interessanterweise war dann auch immer sofort Schluss mit Schreien). Diese, ich nenne sie mal Schreiphase, hielt eine Woche an und es war egal, was ich tat… Wickeln, Stillen, Kuscheln, Singen nichts half. Das einzige was ihn beruhigte, war im Tragetuch bei geschlossener Tragejacke herumgetragen zu werden. Also gingen wir stundenlang spazieren. Der Hund freute sich. Ja und was war da los? Ich googelte natürlich erst einmal: Acht Wochen altes Baby schreit. Dabei stieß ich auf die sogenannten Wachstumsschübe. Das sind Entwicklungsschübe. Im ersten Lebensjahr haben Kinder davon acht Stück, die immer in bestimmten Zeiträumen auftreten und mal mehr, mal weniger heftig sind. Jedenfalls fand ich heraus, dass Männleins Sinne gerade schärfer wurden und dass ihn die neu wahrgenommenen Reize einfach überfluteten. Alles klar, das erklärte auch, warum er sich nur ordentlich eingemummelt beruhigen ließ. Gut zu wissen, war es, dass es nur eine Phase war und die gehen ja bekanntlich vorbei.

Das nächste Thema, was mich seit ein paar Monaten beschäftigt ist die Autonomiephase (wahrscheinlich eher als Trotzphase bekannt). In meiner Naivität dachte ich, dass das erst später (also viel später) anfängt. Ich wusste nicht, dass Babies schon in diese Phase kommen können. Und so war ich natürlich ziemlich überascht, als Männlein mit zehn Monaten das erste Mal richtig bockig reagierte, als ich ihm einen zerbrechlichen Gegenstand aus den Fingerchen wand. Inzwische gehört es zu unserem Alltag, dass Männlein wütend aufheult, wenn etwas nicht funktioniert, schreit und versucht sich aus dem Arm zu winden, wenn ich ihn beim Einkaufen von etwas fernhalten will, sich auf den Boden schmeißt, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt und manchmal auch wütend auf den Boden aufstampft (da erkenne ich mich wieder, das mache ich nämlich auch heute noch häufig, wenn etwas nicht so läuft). Auch zu dieser Phase habe ich Meister Google befragt und ja, es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder mit zehn Monaten anfangen zu trotzen. Und auch wenn es manchmal lustig ist, wenn so ein kleines Kind so wütend wird, darf man nicht lachen, sondern man sollte es in seinen Gefühlen immer ernst nehmen. Ach ja… es ist nur eine Phase und die geht vorbei 😀

Ich bin mir sicher, es gibt noch viele andere Dinge, die Freundinnen, Schestern, Mütter und auch Hebammen im Vorhinein vergessen haben zu erwähnen. Aber dies sind die Dinge, bei denen ich am meisten verunsichert bzw. besorgt war…