Eine Fahrt mit dem Bus in Santiago mit Baby

Wir stehen an der Haltestelle. Es ist heiß und es gibt kaum Schatten… jedenfalls nicht genug für die Menge der Leute, die dort warten. Wir quetschen uns alle unter ein Dach. Ich habe das Männlein in der Trage. Ein Platz auf einer Bank wird frei. Ich sehe es, möchte mich aber nicht setzen. Eine Frau fordert mich auf, mich zu setzen. Ich sage: „No gracias!“ Sie schüttelt den Kopf. Cristobal muss ihr erklären: Das Baby wird so unruhig, wenn ich mich setze.

Unser Bus kommt. Mit uns steigt ein Pärchen ein. Er spielt Gitarre, sie vertonen selbstgeschriebene Gedichte – schön! Eine Frau bietet mir ihren Platz an. Ich sage: „No gracias!“ Sie bietet ihn mir noch einmal an. Ich sage: „Todo bien, en serio.“ Cristobal muss ihr erklären: Das Baby wird so unruhig, wenn ich mich setze.

Die Künstler sammeln Geld in einem Hut ein. Cristobal gibt ihnen etwas. Der Bus hält und die Künstler steigen aus. Ein Verkäufer steigt ein und ein Mann mit einem Schifferklavier. Der Verkäufer schreit laut und schnell, dass er Eis aus natürlichen Früchten verkauft. Na Gott sei Dank! Eine Frau bietet mir ihren Platz an. Ich sage: „No gracias! Todo bien!“ Sie schüttelt den Kopf. Cristobal muss ihr erklären: Das Baby wird so unruhig, wenn ich mich setze.

Der Bus hält. Der laute Verkäufer steigt aus und der Mann mit dem Schifferklavier fängt an zu spielen – schön. Eine Frau spricht Cristobal an, er solle mich durch lassen, damit ich mich auf ihren Platz setzen kann. Als er für mich das Angebot ausschlägt wird sie sauer. Er erklärt, dass ich seine Frau bin und das Baby wird so unruhig, wenn ich mich setze. Sie schaut mich zweifelnd an. Ich sage: „Si! Todo bien!“

Der Mann mit dem Schifferklavier ist fertig. Er bekommt Applaus und Kleingeld. Der Bus hält. Er steigt aus. Ein Mann steigt ein und will Pflaster verkaufen. Er war im Knast und will nun nicht mehr kriminell sein, deshalb verkauft er Pflaster. Eine Frau bietet mir ihren Platz an. Ich sage: „No gracias!“ Cristobal erklärt: Das Baby wird so unruhig, wenn ich mich setze. Wir sind ein eingespieltes Team. An der nächsten Haltestelle steigen wir aus.