Erste Worte

Unser Männlein spricht schon eine Menge Wörter. Einige sind echte Worte, andere sind seine eigene Sprache. Da wir Männlein zweisprachig erziehen, glauben wir, dass er vielleicht etwas länger braucht, um sprechen zu lernen als andere Kinder.

Männleins erstes Wort, hat er in Chile gesprochen. Mit elf Monaten und es war „iHola!“ Das kam einfach dadurch, dass in Chile die Menschen sehr babyfreundlich sind und laufend “ iHola, bebe!“ rufen. Gerade unser blonder Indianer hatte es den Chilenen sehr angetan. Egal, wo wir waren, jeder sprach Männlein an.

Das zweite Wort war dann „Elvis“. So heißt unser Hund. Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet, dass „Elvis“ das erste Wort wird. So waren wir eigentlich nicht besonders überrascht.

Als nächstes kam dann „Mama“. Das hatte er zwar vorher schon oft gesagt, allerdings nicht auf mich gerichtet. „Mama“ sagt Männlein übrigens auch zu Papa und zur Oma. Aktuell, jedes Mal wenn er „Mama“ zu  Cristobal sagt, sagen wir: „Papa!“ Ich glaube Cristobal wird sich unglaublich freuen, wenn er es dann zum ersten Mal aus Männleins Mund hört.

Nach und nach fügten sich dann diverse Tiergeräusche ein. Am Liebsten sagt Männlein „Muh“ und „Oink“. Aber auch Katzen und Hunde stehen hoch im Kurs (inzwischen sind auch nicht mehr alle Hunde „Elvis“ sondern „Wauwauau“).

Eine Zeit lang war „Nein“ das absolute Lieblingswort. Derweil sagt er aber zum Glück auch richtig gerne „Ja“. Vor allem, wenn ihm etwas echt gut gefällt. Da geht mir jede Herz auf.

Neuerdings sagt Männlein auch „Komm“.  Das hat bei ihm allerdings eine viel umfassendere Bedeutung, als einfach nur „Komm“. Er sagt es, wenn er Aufmerksamkeit haben möchte, wenn er Hilfe benötigt, wenn er etwas ausprobiert… und noch in vielen anderen Situationen. Man sieht also, er hat das Wort wirklich erfasst.

Ansonsten hat Männlein noch viele viele Worte, die er sich einfach ausgedacht hat. Es macht wirklich Spaß, wenn wir plötzlich z.B. realisieren, dass „Uauauan“ Schuhe bedeutet. Wir freuen uns über jede Erkenntnis und auch über jedes neue „richtige“ Wort.

Als ich mich mit meiner Mutter über die Sprachentwicklung vom Männlein unterhielt, erzählte sie mir, dass mein erstes Wort „Auch“ war. Damit wollte ich wohl eigentlich „Ich auch!“ sagen. Das kam daher, dass ich einen großen Bruder habe und einfach immer das gleiche haben wollte, wie er.

Seit dieser Unterhaltung frage ich mich, ob die Auswahl der ersten Worte eigentlich etwas über die Persönlichkeit des Kindes aussagt. Denn ich bin ein Mensch, der anscheinend von kleinauf und auch immer noch gerne klar macht, was er will. Vielleicht bedeutet Männleins „iHola!“, dass er besonders kontaktfreudig ist? Das ist er ja wirklich! Er hat bis jetzt nie gefremdelt und flirtet mit jedem. Damit klopft er ja sogar Menschen weich, die eigentlich gar keinen Bock auf kleine Kinder haben. Ich habe mich echt bemüht etwas darüber herauszufinden, aber das ist gar nicht so einfach. Dafür habe ich gelernt, dass die Sprachentwicklung eigentlich ja noch viel früher beginnt als ich so dachte. Im Prinzip schon in der Schwangerschaft. Das erklärt auch, warum Männlein auf Deutsch brabbelt. Denn das sagte Cristobals Schwester: „Männleins Babygebrabbel hört sich an wie deutsch!“

Abstillwege

Unser Männlein ist inzwischen 18 Monate alt und immer häufiger werde ich gefragt, wann ich ihn denn nun endlich abstille. Es werden in dem Zusammenhang auch Sorgen um Männleins Psyche geäußert oder, dass ich ihn zu einem Muttersöhnchen erziehe. Eigentlich berührt mich das alles nicht sosehr, da ich es besser weiß. In solchen Gesprächen sage ich einfach, dass wir mitten im Abstillprozess stecken.

Und das stimmt ja auch. Manche Mütter stellen das Stillen abrupt ein und manche schleichen es aus. Im Prinzip fängt das Abstillen doch mit der Beikosteinführung an. Also stillen wir seit ca. einem Jahr ab. So sage ich das allerdings meinen kritischen, besorgten Mitmenschen nicht, da das ja schon auch ein bisschen wie eine Ausrede klingt. Für mich ist das „Langzeitstillen“ derweil einfach kein Thema mehr, über das ich mich mit irgendwem streiten muss. Ich tue es einfach so, wie es mir und Männlein gut tut. Ich denke, wie lange eine Mutter ihr Kind stillt, ist einfach ihre Entscheidung und geht ansonsten niemanden etwas an. Ich kann gerade nicht einmal sagen, ob ich mein nächstes Kind auch so lange Stillen würde. Bei Männlein habe ich es vorher nicht gewusst, es hat sich einfach so ergeben und es ist gut, wie es ist.

Bis vor etwa einem Monat habe ich auch wirklich noch sehr viel gestillt. Allerdings habe ich seit vier/fünf Monaten immer so etwa 10 Tage vor meiner Menstruation so ganz unangenehme Empfindungen beim Stillen. Es ist nicht schmerzhaft, aber es fühlt sich (aus Mangel an passenden Worten) super nervig an. Eine Weile habe ich das einfach ausgehalten und durchgezogen. Aber ich finde jeden Monat zehn Tage mit so einem unangenehmen gestressten Gefühl beim Stillen zu viel. Das war für mich der Punkt, das ich etwas ändern musste an unserer Stillbeziehung. Ganz beenden wollte ich es dann jedoch auch nicht. Denn wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Ich habe mir also Gedanken gemacht, wie es für mich einfacher und erträglicher (gerade in der PMS-Zeit) wird. Da Männlein eigentlich ein ausgesprochen guter Esser ist, habe ich mich entschieden, ihn tagsüber nicht mehr zu stillen. Am Anfang war das wirklich nicht so einfach, weil er es gewohnt war, immer und überall an die Bar gelassen zu werden. Ich habe mir überlegt, ihn nur noch im Bett zu stillen  und auf keinen Fall mehr an anderen Orten. Auch bemühe ich mich, mich im Moment z.B. nicht vor Männlein umzuziehen. Denn jedes Mal wenn er meine Brüste sieht, will er ran. Die erste Woche war nicht ganz einfach. Ich habe ihn in der ganzen Zeit vorher so oft auf dem Sofa gestillt, dass ich mich in den ersten Tagen einfach nicht aufs Sofa setzen konnte, ohne bei ihm die Milchlust zu triggern. Inzwischen hat er es aber sehr gut angenommen. Wenn er tagsüber Bedürfnis nach Nähe hat, dann Kuscheln wir halt einfach so. Zum Einschlafen stille ich ihn. Wenn Cristobal Männlein ins Bett bringt, fällt das allerdings auch weg. Meistens ist dann Nachts noch einmal die Brust gefragt und am frühen Morgen. Es klappt prima und auch in den Tagen vor meiner letzten Periode konnte ich es auf diese Weise gut aushalten.

Ich finde wir haben gerade einen ganz entscheidenden nächsten Schritt beim Abstillen gemacht. Wann ich mit dem nächtlichen Stillen aufhöre, darum mache ich mir dann Gedanken, wenn sich das auch nicht mehr richtig anfühlt oder es ergibt sich einfach von ganz allein.

Schubidubidu

Aktuell befinden wir uns wieder in einem Entwicklungsschub. Also, das Männlein befindet sich in einem Entwicklungsschub. Zumindest ist das meine Theorie und ich hoffe, dass ich damit auch richtig liege. Denn andernfalls habe ich keine Erklärung für das intensive Klammern, ständig auf den Arm wollen und wegen jeder Kleinigkeit weinen.

Im ersten Babyjahr hat man ja immer irgendwie gerade irgendeinen Schub, da in der Zeit einfach unglaublich viel passiert. Aber in den letzten Monaten hatten wir Ruhe. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass da einfach kein Schub stattfand oder ob die Schübe in der Zeit einfach nicht so heftig waren. Denn das habe ich auch gelernt: Nicht jeder Entwicklungsschub ist automatisch anstrengend oder überhaupt wahrnehmbar. Manchmal hat das Kind einfach plötzlich ein paar neue Fähigkeiten erlernt.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie schlimm es war, als Männlein mit acht Wochen plötzlich eine Woche dauergeschrien hat. Das war sein erster richtiger Schub. Davor hatte ich noch nie etwas davon gehört und ich war einfach völlig verzweifelt, weil ich nicht begriff, was da mit meinem Kind geschah. Zum Glück gibt es ja Google. So fand ich recht schnell heraus, was Wachstums- oder Entwicklungsschübe bedeuten und dass es im ersten Lebensjahr acht Stück von der Sorte gibt. In den sogenannten Wachstumsschüben entwickeln die Kinder neue Fähigkeiten oder die Sinne schärfen sich. Da Weiterentwicklung ja immer mit Stress verbunden ist, müssen auch die Kleinsten in solchen Phasen ganz besonders weinen und schlecht schlafen. Puh, also nichts schlimmes. Schade, dass sowas einem keiner vorher Mal erzählt. Also konnten wir dann auch das ganze Jahr über beobachten, dass immer wenn Männlein besonders anhänglich und quengelig war und schlecht schlief gerade (laut Google) ein Schub anstand.

Doch nun in der letzten Zeit, da gab es außer ab und an ein paar Beschwerden wegen der Backenzähne nichts weiter zu vermelden; was dazu führte, dass ich ganz vergaß, wie anstrengend so ein Schub für alle ist. Deswegen habe ich mich heute mit meinem dauerweinenden Kind plötzlich wieder in die Anfagszeit zurückversetzt gefühlt. Inzwischen habe ich eigentlich einen guten Instinkt dafür entwickelt, was meinem Männlein gerade fehlt und auch am Weinen kann ich heraushören, ob er Schmerzen hat oder etwas anderes anliegt, aber heute, da konnte ich einfach nicht verstehen, warum Männlein so schlechte Laune hatte. Bis mir das Verhalten irgendwo im Hinterkopf dann doch bekannt vorkam…

Nun habe ich nachgelesen, dass so um die 17/18 Monate herum ein heftiger Schub passiert. In dieser Zeit erlernen die Kinder unter anderem die kognitive Fähigkeit des Systemdenkens. Das bedeutet Männlein lernt nun zu verstehen, dass unser Familiensystem ein anderes ist, als z.B. bei Oma und Opa. Kinder die in diesem Alter schon in die Kita gehen, begreifen nun, dass dort beim Essen andere Regeln herrschen als zu Hause und passen sich jenachdem an. Wenn ich Männlein nun mit zur Arbeit nehme, ist ihm das absolut klar… und auch, dass er dort Mamas Aufmerksamkeit teilen muss, was für ihn bedeutet, er kann dort wunderbar versuchen in die Spülmaschiene zu krabbeln oder ähnliches.

Ich bin sehr gespannt, wie sehr unser Männlein sich nach dem Schub verändert und ich freue mich auf die entspannte Zeit danach. Denn daran kann ich mich aus dem ersten Babyjahr wirklich sehr gut erinnern. Nach jedem Entwicklungssturm kehrte die Entspannung ein.

Der After-Baby-Body

Ich weiß nicht, ob es diesen Begriff „After-Baby-Body“ schon früher gab. Mir ist er erst ins Auge gestochen, nachdem ich selbst ein Kind bekommen habe und  mich mit meinem neuen Körper anfreunden musste. Meist taucht der „After-Baby-Body“ in Zusammenhang mit irgendwelchen prominenten Frauen auf, die quasi am Tag nach der Geburt ein Foto von sich im Bikini bei Instagram posten mit der Behauptung, diese Bauchmuskeln wären gleich direkt nach der Schwangerschaft wieder schön straff gewesen. Vielleicht sind es in Wahrheit ja alte Bilder von vor der Schwangerschaft? Jedenfalls erschrecken mich so Kommentare wie: „Jede Frau könnte nach einer Schwangerschaft so aussehen, die meisten sind einfach nur zu faul!“ (natürlich von einem Mann geschrieben).

In der Schwangerschaft und auch bei der Geburt vollbringt der weibliche Körper Höchstleistungen (ich weiß wirklich wovon ich da rede, ich hatte nie zuvor solch einen heftigen Muskelkater wie nach der Geburt). Das könnte vor allem Mann ja auch ersteinmal einfach so anerkennen. Um neues Leben entstehen zu lassen, gerät der Körper der Frau dabei leider hier und da aus den Fugen. Damit meine ich nicht den wunderschönen kugeligen Bauch… ich meine das weiche Bindegewebe, die lockeren Gelenkverbindungen z.B. am Schambein (Aua, Symphesenlockerung!) und die ausgeleierten Schließmuskeln. Jede Frau die mal schwanger war, wird mich darin bestätigen, dass das unkontrollierte Furzen nicht mit der Geburt vorbei ist. Nein! das dauert so lange, bis sich die Beckenbodenmuskulatur zurückgebildet hat. In meinem Fall waren das etwa vier bis sechs Monate nach der Geburt. Meine Frauenärztin hat mir damals übrigens davon abgeraten Sport zu treiben außer natürlich der Rückbildungsgymnastik, so lange meine Beckenbodenmuskulatur noch nicht wieder stark war. Wohl, weil der Beckenboden viel mit der Körperstabilität zu tun hat und dem Halt der Gebärmutter. Das heißt: Diese Frauen, die direkt nach der Geburt an ihrem „After-Baby-Body“ arbeiten, tun ihrem Körper damit vielleicht nicht gerade einen Gefallen.

Viel wichtiger finde ich allerdings, dass meiner Meinung nach die Bindung zum Kind in den ersten Wochen nach der Geburt das Allerwichtigste ist. Ich habe in dieser Zeit eigentlich das Männlein nur getragen und gestillt und getragen und gestillt. Mein Körper war mir in dieser Zeit erst mal voll egal. Ich musste meinen Sohn kennenlernen und ihm zeigen, dass ich immer noch für ihn da bin. Keine Ahnung, wann ich da noch intensiv an meinem „After-Baby-Body“ hätte arbeiten können. Zumal die Nächte damals weniger von schlafen, als eher von weinen und stillen geprägt waren. Das heißt, ich war eigentlich die ganze Zeit fix und fertig. Mein Bedürfnis mich zu stählen fing erst so nach einem halben Jahr an und um ehrlich zu sein, tatsächlich damit angefangen, habe ich nach einem ganzen.

Ich finde es furchtbar, dass es Leute gibt, die junge Mütter als faul bezeichnen, weil sie nicht direkt nach der Geburt anfangen zu trainieren. Was genau ist denn eigentlich die Priorität, wenn man gerade ein Baby bekommen hat? Ein Sixpack zu pflegen oder das Kind? Verdammt noch mal nein… der Großteil der Frauen ist nicht zu faul! Es macht mich richtig fuchsig, dass so ein Körperideal nach einer Schwangerschaft heraufbeschworen wird. Im übrigen muss ich sagen, dass ich richtig Glück habe, denn ich hatte direkt nach der Geburt nur noch zwei Kilos mehr als vor der Schwangerschaft und anscheinend habe ich auch richtig gutes Bindegewebe, denn ich habe überhaupt keine Dehnungsstreifen bekommen. Aber meine Bauchmuskeln und die Stabilität in der Körpermitte waren futsch und sind erst jetzt nach fast 1,5 Jahren wieder richtig da. Außerdem sind diese ganzen körperlichen Veränderungen innerhalb so kurzer Zeit eh nicht so einfach zu verarbeiten. Erst biste schlank, dann siehste die eigenen Füße nicht mehr und schwupp biste wieder schlank und die ganze Zeit bekommste mit wie so ein Mensch in dir drin immer größer wird. Also ich finde diese „After-Baby-Body-Thematik“ beleidigend und völlig fehl am Platz. Wenn eine Frau mit ihrem Körper ein Leben erschaffen hat, warum sollte dann der Zustand ihres Bauchgewebes überhaupt in den Mittelpunkt des Interesses gerückt werden? Liebe #prominente-instagram-muttis-kurz-nach-der-geburt, lasst das sein. Ihr tut unserem Geschlecht damit keinen Gefallen. Liebe anderen Muttis, die sich von solchen Bildern entmutigt fühlen… es ist völlig in Ordnund, wenn man nach einer Schwangerschaft seinen Fokus erst einmal darauf richtet, was es bedeutet, ein Baby zu Hause zu haben und nicht am „After-Baby-Body“ arbeitet.

Meike

Meike lebt mit eine Transfrau zusammen, die noch die männlichen Geschlechtsmerkmale besitzt. Sie haben eine gemeinsame Tochter. Bei ihr wurde kurz nach der Geburt ein Herzfehler festgestellt, der opperiert werden musste.

Also erzähl doch gerne ein bisschen darüber, welche Rolle „Geschlechtsidentität“ in eurer Familie hat. Wie geht euer Umfeld (Familie, Freunde, Arbeitgeber) mit eurer Familienkonstellation um? Seid ihr schon auf so blöde Vorurteile gestoßen?

Meine Frau ist *trans, man sagt auch Transfrau, das bedeutet, dass sie biologisch ein Mann ist, sich aber als Frau versteht und auch so lebt. Ich bin dagegen cis, d.h. ich fühle mich meinem weiblichen Geburtsgeschlecht zugehörig.

Allein aufgrund dieser Unterscheidung sorgt das Thema „Geschlecht“ mit all seinen Facetten bei uns für viel Gesprächsstoff. Allerdings nicht, weil wir im Alltag unsere Geschlechterrollen ausloten müssen. Wir beide verstehen uns als Frau, auch wenn wir uns körperlich unterscheiden. Und für unsere Tochter sind wir einfach nur Mama Jenny und Mama Meike. Vielmehr geht es dabei um den Blick der Außenwelt auf uns, der leider immer noch sehr heteronormativ geprägt ist. Zwar findet langsam eine Wendung hin zur Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Regenbogenfamilien statt, jedoch habe ich oft das Gefühl, dass wir aufgrund des *trans Hintergrundes noch einmal mehr anecken. Schwule und lesbische Pärchen sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Aber meine Frau wird leider häufig noch als Mann gelesen, was entsprechend für Verwirrung und Tuscheleien sorgt oder teils verletzende Sprüche mit sich bringt. Manche versuchen ihre Blicke zu verheimlichen, andere wiederum sind dermaßen dreist, dass sie sogar ihr Handy für ein Foto zücken. Es gab auch schon Momente, in denen ich Angst hatte, meiner Frau würde Gewalt angetan werden. Zum Glück ist es aber tatsächlich (noch) nie zu Handgreiflichkeiten gekommen.

Ich glaube, das größte Problem ist einfach, dass viele Menschen schlichtweg nicht aufgeklärt sind über das Thema. Das fängt bei der Bildung an. Nehmen wir die Schule als Beispiel: In jedem Biologiebuch wird ganz klar zwischen einem männlichen und einem weiblichen Geschlecht unterschieden. Dass Geschlecht aber ein Spektrum ist und sich nicht einfach in ein binäres System unterteilen lässt, wird dabei missachtet.

Bereits unsere Kleinsten bekommen diese geschlechterorientierte Unterscheidung zu spüren. Nicht selten wurde unsere Tochter schon für einen Jungen gehalten, weil sie blaue Kleidung trug. Auch bei anderen konnte ich dieses Phänomen beobachten. Meine Lieblingsfarbe ist Blau und trotzdem stellt niemand meine Weiblichkeit in Frage. Trägt meine Frau einen Rock mit pinkem Top wird dagegen sofort der belehrende Zeigefinger erhoben. Ich verstehe, wo dieses Denken herkommt, doch die Realität ist einfach eine andere.

Unsere Tochter möchten wir natürlich dafür sensibilisieren, dass Geschlecht nicht einfach in Rosa und Blau, Vagina und Penis oder Frau und Mann eingeteilt werden kann. Mit ihren 1,5 Jahren hinterfragt sie selber zwar noch nicht unsere Familienkonstellation, aber die Kinder in ihrer Kita stellen schon Nachfragen. Zum Glück sind die Erzieherinnen alle sehr offen und versuchen stets sensibel mit dem Thema umzugehen. Wir fühlen uns gut aufgehoben und als zwei Mamas akzeptiert.

Wer uns einmal näher kennenlernt, wird schnell merken, dass wir eigentlich so sind wie alle anderen auch. Eine Familie mit ganz normalen Problemen von chronischem Schlafmangel bis hin zu dekorativen Breiflecken an der Wand. Für uns ist unsere Geschlechtsidentität keine Frage und an sich auch kein großes, wenn nicht sogar gar kein Thema in unserer Beziehung und unserem Familienalltag. Erst durch andere wird es zu einem Thema gemacht, für das wir uns nicht selten erklären oder gar rechtfertigen müssen.

Unsere Freunde, ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung, der eigenen Geschlechtsidentität oder Familienkonstellation, haben kein Problem mit uns – sonst wären sie nicht unsere Freunde 😉 Im familiären Umfeld sieht es schon anders aus. Meine Familie hat meine Frau zum Glück von Anfang an akzeptiert, auch die Tatsache, dass wir eine Familie gründen, war für niemanden problematisch, im Gegenteil.

Die Familie meiner Frau, speziell die Eltern und ihr jüngerer Bruder, konnten dagegen nur schwer akzeptieren, dass ihr Sohn bzw. Bruder eigentlich ihre Tochter bzw. Schwester ist. Da sie ja noch anders betroffen sind als meine Familie, kann ich ihren Schmerz durchaus nachvollziehen. Nur leider war die Zeit vor unserer Tochter geprägt von Respektlosigkeit, Schuldzuweisungen und heftigen Auseinandersetzungen. An einen ruhigen Gedanken- und Gefühlsaustausch war nicht zu denken. Ich war mehr als schockiert, da ich diese Art des Umgangs von meiner Familie nicht kannte. Als Hauptargument wurde die Religion herangezogen, wonach meine Frau die größte Sünde auf Erden verüben würde, und ich ebenso, da ich sie ja unterstützte.

Als wir die Schwangerschaft verkündeten, wurde versucht, die Wogen zu glätten – „der Enkelin bzw. Nichte zuliebe“. Die Mutter war die erste, die sich merklich bemühte, „ihr Kind“ (meine Frau) als Frau zu akzeptieren. Das Verhältnis zwischen der Mutter und uns hat sich seitdem deutlich gebessert. Als Oma pflegt sie einen sehr liebevollen Umgang mit unserer Tochter. Ich dagegen tue mich immer noch schwer, Nähe zuzulassen, da ich nicht vergessen kann, was vorgefallen ist – immerhin wurden die Konflikte nicht aufgearbeitet, sondern einfach wegen des Familienzuwachses ignoriert. Meine Hoffnung ist, dass wir in Zukunft irgendwann ein offeneres Verhältnis zueinander haben. Zum Rest der Familie, besonders zum Vater, herrscht unsererseits bewusst wenig bis kein Kontakt.

Eure Tochter wurde mit einem Herzfehler geboren. Wusstet ihr das schon vor der Geburt?Wie war es so ein kleines Kind in so eine schwere Operation zu schicken?

Tatsächlich wussten wir erst nach der Geburt vom Herzfehler. Unsere Tochter kam im Krankenhaus zur Welt. Geplant war eine Geburt im Geburtshaus. Aus verschiedenen Gründen (die nichts mit ihrem Herzen zu tun hatten) musste ich dann aber doch verlegt werden. Die erste Untersuchung kurz nach der Geburt war unauffällig, also habe ich mich gleich am nächsten Tag selber entlassen, da mir Krankenhäuser ein sehr beklemmendes und beängstigendes Gefühl bereiten.

Zur U2, fünf Tage nach der Geburt, kam unser Kinderarzt zu uns nach Hause. Er nahm sich viel Zeit und entdeckte schließlich Herznebengeräusche. Zur genaueren Abklärung überwies er uns ins Kinderklinikum, welches zum Glück nur wenige Fußminuten von unserer Wohnung entfernt ist. Mit viel Überredungskunst schafften wir es, gleich am nächsten Tag einen Termin für einen Ultraschall zu bekommen. Dort wurde der Herzfehler (VSD = Ventrikel Septum Defekt) bestätigt. Dass Neugeborene mit einem Loch im Herzen geboren werden, ist gar nicht so selten. Sofern das Loch klein ist, wächst es regulär ohne Zutun der Ärzte wieder zu. Unsere Tochter hatte jedoch ein sehr großes Loch, weshalb uns schon bei jener Untersuchung gesagt wurde, dass sie operiert werden müsste, sobald sie etwas zugenommen hat.

Doch genau das war das Problem. Aufgrund ihres Herzfehlers wurde das Blut nicht gleichmäßig im Körper verteilt. Ein Teil floss immer wieder durch das Loch hindurch in die nebenliegende Herzkammer, sodass ihr Herz quasi doppelt so viel pumpen musste, um den Blutkreislauf aufrechtzuhalten. Das führte dazu, dass unsere Tochter sehr schnell ermüdete, viel schwitzte vor Anstrengung und letztlich nicht kräftig genug war, um an meiner Brust zu saugen. Knapp drei Wochen nach der Geburt war ihr Gewichtsverlust so hoch, dass sie stationär im Klinikum aufgenommen werden musste. Dort blieb sie 19 Tage.

Die erste Woche schlief ich bei unserer Tochter mit im Zimmer. Doch die Zeit dort war die reinste Tortur: ich bekam einen strikten Fütterungsplan, demzufolge ich sie alle 2h mit einer genau vorgegebenen Menge füttern sollte. Fortan bestand mein Tages- und Nachtablauf darin sie zu wiegen, zu stillen, wieder zu wiegen, die Differenzmenge mit der Flasche zu füttern, was meist ebenso wenig glückte, sodass der Rest über ihre Nasensonde gegeben wurde, und abzupumpen. Dieses Vorhaben dauerte 1- 1,5h, weil sie immer wieder einschlief beim Trinken. Somit blieb mir maximal eine Stunde bis ich mit der Routine erneut beginnen musste.

Nach einer Woche war ich komplett ausgebrannt und übermüdet. Ich merkte, dass meine Depression, mit der ich seit Jahren zu kämpfen hatte, immer stärker wurde. Ich war nur noch am weinen – heimlich, denn den Schwestern konnte ich mich nicht anvertrauen. Einmal überhörte ich, wie sie tuschelten, ich sei überfordert. Und ja, das war ich.

Ich zog die Reißleine und schlief die restliche Zeit zuhause, pumpte immer noch im vorgegebenen Rhythmus ab, brachte meine Milch morgens in die Klinik und verbrachte den Tag bei unserer Tochter. Ich hatte immense Schuldgefühle ihr gegenüber, wusste aber auch, dass es anders nicht ging. Ein kleiner Trost war zumindest, dass ich sie gut umsorgt wusste.

Die Zeit nach der Entlassung bis zur OP mit 4,5 Monaten war unbeschreiblich nervenzährend. Wenn ich mich heute daran zurückerinnere, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie wir das überstanden haben. Unsere Tochter brauchte immer noch die Nasensonde, die sie sich öfters selber zog (mit Vorliebe nachts). Die ersten Wochen spritzten wir die Milch per Hand, bis ich eines Nachts währenddessen einschlief und nach einem Kurzzeitnickerchen erschrocken feststellte, dass die Sonde nicht mehr in ihrer Nase war. Wir baten darum, einen Perfusor für zuhause zu bekommen (so nennt man die Maschinen, durch die die Milch automatisch durch die Sonde in den Magen gepumpt wird). Der zwei Stunden Rhythmus blieb. Jedes Gramm war ein Kampf.

Am 25. April fuhren wir ins Herzklinikum in Leipzig. Die OP war für den nächsten Tag angesetzt. Ich schlief mit Lilly in einem Zimmer der Klinik, meine Frau übernachtete bei Freunden in Leipzig. Die kommenden Nächte teilten meine Frau und ich uns ein Appartementzimmer auf dem Klinikgelände, welches extra für Angehörige zur Verfügung stand. Da meine Frau in Jena studierte, musste sie fast täglich zwischen den beiden Städten hin und herpendeln.

Am Tag der OP wurden wir gegen Mittag von einer Krankenschwester im Zimmer abgeholt. Ich durfte unsere Tochter wickeln und ein weißes Leibchen überziehen. Immer wieder wurden wir gedrängt uns zu beeilen. Die OP vor uns hatte länger gedauert als geplant, sodass die Ärzte in Verzug waren. In eine Decke eingewickelt trug ich unsere Tochter auf dem Arm und folgte zusammen mit meiner Frau der Krankenschwester durch die Klinik in den OP-Saal. Durch eine große Tür gelangten wir in den Vorraum, welcher vollständig mit silbernen Metallplatten ausgekleidet war. Auf der gegenüberliegenden Seite betrat ein Mann im Kittel den Raum durch eine Doppelschwingtür. Auch er sah aus, als wenn ihm die Zeit im Nacken hinge. Schon während er die Arme ausstreckte, sagte er „Ich nehme ihre Tochter jetzt mit in den OP.“ An seine genauen Worte kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war eine Begegnung von nur wenigen Sekunden. Ich weiß nur noch, wie ich mich im Nachhinein immer wieder fragte „Wer war dieser Mann? War er Anästhesist? Und was passierte jetzt überhaupt mit unserer Tochter?“ Bis heute wissen wir nicht, wie lange es gedauert hat, bis unsere Tochter endlich einschlief, wieviel und was sie im OP-Saal noch mitbekam oder ob sie geweint hatte und getröstet wurde. In jenem Moment blieb mir nichts anderes übrig, als unsere Tochter loszulassen und ihr schnell einen letzten Kuss zu geben. Zum Glück schien sie noch gar nicht realisiert zu haben, was mit ihr passierte und blieb ruhig wie zuvor. Ohne weitere Worte drehte sich der Mann im Kittel auch schon wieder um und verschwand mit unserer Tochter im Arm durch die große Schwingtür.

Zu dem Zeitpunkt merkte ich, wie die Luft um mich herum immer dünner wurde, wie sich mein Hals zuschnürte und ich den unbändigen Impuls verspürte, die Klinik so schnell wie möglich zu verlassen. Meine Frau und ich verließen auf schnellstem Weg das Gelände und fuhren (auf Anraten der Ärzte) in die Stadt. Das erste Mal seit der Geburt saßen wir nur zu zweit in einem Restaurant, unsere Gedanken waren aber zu jeder Sekunde bei unserer Tochter.

Um 16:50 Uhr kam endlich der erlösende Anruf: Die OP war gut verlaufen und unsere Tochter würde nun für die Intensivstation vorbereitet werden. Gegen 18 Uhr konnten wir sie das erste Mal wiedersehen.

Das Bild, wie sie in dem dunklen Mehrbettzimmer auf ihrem Bett lag, werde ich nie vergessen: umringt von piependen und surrenden Maschinen, am ganzen Körper verkabelt, dicke Schläuche, die aus ihrem Körper führten. Mehr Technik als Mensch. Im ersten Moment erkannte ich sie tatsächlich nicht wieder. Ihre Gestalt war vollkommen verändert, ihr Körper wie leblos. Ihr Brustkorb hob und senkte sich wie mechanisch durch den Inkubator. Würde man mich bitten die Hölle zu beschreiben, sähe sie genau wie dieser Raum aus.

Glücklicherweise erholte sie sich erstaunlich gut. Bereits nach zwei Tagen konnte sie auf die Wachtstation verlegt werden. Nach und nach wurden Drainagen, Inkubator, Katheter usw. gezogen. Trotzdem durften wir sie erst am sechsten Tag auf den Arm nehmen und auch noch Wochen später nur auf eine bestimmte Weise halten, um ihre Wundheilung nicht zu beeinflussen.

Am siebten Tag musste unsere Tochter aufgrund von Bettenmangel nach Jena verlegt werden, in jene Klinik nahe unserer Wohnung. Im Krankentransport, so sagte man mir, sei kein Platz für mich, den Kinderwagen und das Gepäck. Meine Frau war zu dem Zeitpunkt an der Uni Jena und wollte unsere Tochter vor Ort in Empfang nehmen. Also musste ich samt Gepäck mit Bus und Bahn hinterherfahren. Zu allem Übel hatte sich unsere Tochter genau an dem Tag auf der Station angesteckt und fieberte bis 40 Grad hoch, was allerdings erst bei der Übergabe in Jena festgestellt wurde. Aufgrund der drohenden Infektionsgefahr ihrer noch frischen Wunde, musste ihr über einen Zugang am Kopf Antibiotikum verabreicht werden. Wieder wurde sie von mehreren Ärzten an Armen und Beinen festgehalten, wieder wurden ihr Schmerzen zugeführt. Zu allem Überfluss musste sie innerhalb der Klinik in Jena auch noch einmal verlegt werden, dieses Mal wegen Personalmangel. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass die Schmerzen und unzähligen Untersuchungen ein Ende hatten und unsere Tochter sich endlich ausruhen konnte. Da ich ihr Leid nicht länger ertrug, hatte ich einen emotionalen Zusammenbruch und entschied daraufhin, wieder zuhause zu schlafen. Der Abstand brachte für uns alle die notwendige Ruhe mit sich. Täglich verbrachten wir mehrere Stunden bei unserer Tochter, die endlich ihren Appetit zurückgewann und stetig zunahm. Am meisten beeindruckt hat mich ihr fröhliches Gemüt. Trotz aller Strapazen war sie stets fröhlich, lachte die Schwestern an und brabbelte munter vor sich hin. Unglaublich, wie ein kleiner Mensch so viel Stärke aufbringen kann und dabei schien es ihr ganz leicht zu fallen. Sie fühlte sich wohl und erfreute sich an ihren neu gewonnen Kräften.

Die endgültige Entlassung war am 12. Mai. Zu dem Zeitpunkt hatte sie es immer noch nicht geschafft, die vorgeschriebene Milchmenge zu trinken und musste zusätzlich über die Nasensonde ernährt werden. Im Entlassungsgespräch wurde uns zu einem Termin für eine PEG (Sonde über die Bauchwand) geraten. Die Ärzte glaubten nicht an eine baldige Besserung und drängten uns zu handeln. Noch ca. zwei Wochen protokollierten wir daheim penibel Tag und Nacht ihre getrunkene Milchmenge sowie ihre Schlaf- und Schreizeiten bis wir uns endlich trauten uns von den Ärzten zu lösen und auf unser eigenes Bauchgefühl zu hören. Am 25. Mai zogen wir auf eigene Verantwortung die Sonde. Das erste Mal seit ihrer Geburt vertrauten wir darauf, dass unsere Tochter nun selber über ihr Hunger- und Sättigungsgefühl entscheiden konnte. Was für andere das natürlichste der Welt ist, mussten wir drei erst erlernen. Es dauerte einige Tage bis sich ihr Gewicht stabilisiert hatte, doch kann sie seitdem ohne Hilfe essen und trinken.

Heute ist sie 19 Monate alt und sprudelt vor Entdeckungs- und Tatendrang. Motorisch ist sie im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern in ihrer Entwicklung etwas hinterher, doch entmutigt sie das nicht, an allem teilhaben zu wollen. Dank der integrativen Förderung in der KiTa hat sie schon einige Fortschritte gemacht. Wir freuen uns, ihr jeden Tag beim Wachsen zuzusehen und sind mehr als dankbar für ihr geheiltes Herz.

Vielen Dank an Meike für ihre so schön geschriebenen und ausführlichen Text. Ich wünsche ihr und ihrer kleinen Familie alles Gute und hoffe, dass ihre Tochter sich weiterhin gut entwickelt.

Interessante Gesprächsthemen

Heute habe ich mich mal wieder erwischt. In einer Unterhaltung mit einer kinderlosen Freundin erzählte ich ihr stolz, dass Männlen inzwischen häufig Bescheid sagt, wenn er die Windel voll hat. Natürlich ist das eine tolle Entwicklung. Die Frage ist halt nur: Ist das wirklich so spannend für andere Leute?

Ich hatte mir einmal vorgenommen, ncht so eine Mutter zu werden, die andere Leute mit dem Windelinhalt ihres Kindes belästigt. Eigentlich wollte ich so eine Mutter werden, die natürlich ihr Kind liebt, sich aber durchaus auch noch über andere Themen unterhalten kann.

Die Grundlage dafür ist auf jeden Fall vorhanden. Ich habe viele Interessen und Lese auch über verschiedenste Themen Artikel. Auch bin ich kulturell sehr interessiert, mag Musik, gute Bücher, gute Filme,… Es besteht für mich also wirklich eine breitgefächerte Auswahl, über was ich so mit den Leuten reden könnte. Manche sind ja sehr erpicht darauf, etwas über Männlein und seinen bisherigen Weg zu erfahren. Da gebe ich gerne Auskunft. Aber all die kinderlosen Leute in meinem Umkreis, die finden das alles vielleicht doch nicht so spannend.

In der Realität sieht es so aus, dass ich mein Vorhaben ncht in die Tat umsetzen kann. Im ersten Babyjahr habe ich wirklich jedem erzählt, was Männlein so in der Windel hatte, wenn er Blähungen hatte, wenn er geschrien hat und ich nicht dahinterkam, warum. Aktuell erzähle ich dauernd davon, wie man als „Langzeitstillende“ teilweise blöd angesprochen wird, von jedem neuen Wort und von jedem neuen Entwicklungsschritt.

Der Grund, warum es mir so schwer fällt, nicht jeden mit meinem Kind vollzuquatschen ist genau so naheliegend, wie einfach: Es ist mitreißend ein Kind zu haben, zu sehen wie es wächst, wie es lernt, wie seine Persönlichkeit sich entwickelt. Alles, was ich vorher in meinem Leben gemacht habe oder was mich sonst so beschäftigt, erscheint mir nicht annähernd so interessant, so wichtig und so besonders.

Daher finde ich es doch völlig in Ordnung, wenn dieses Männlein mein vorrangiges Thema im Leben ist. Irgenwie finde ich es sogar merkwürdig, dass ich früher nicht so eine Mutter sein wollte. Aber das zählt einfach in die Kategorie „Man kann sich eben nicht vorstellen, wie es ist, ein Kind zu haben.“. Auf jeden Fall würde ich mir so etwas nicht noch einmal vornehmen. Ich will mich ja auch nicht völlig aufs Mutter sein beschränken (um Himmels Willen), aber ich denke es ist richtig, wenn das Kind dasWichtigste und Interessantest im Leben eines Elternteils ist.

Ansonsten möchte ich aber alle, die nichts überWindelinhalt und Zahnungsbeschwerden wissen wollen, bitten, mir das einfach mitzuteilen. Wie ja schon oben geschrieben: Ich bin sehr vielseitig und kann über alles Mögliche gute Gespräche führen.

Der ganz normale Wahnsinn

Aktuell befinden wir uns in der Autonomiephase. Soll heißen, Männlein befindet sich darin und wir werden sozusagen einbezogen.

Früher hieß die Autonomiephase Trotzphase und die Kinder wurden (und werden noch häufig) als bockig bezeichnet. Fakt ist, dass diese Phase nichts mit Trotz zu tun hat, sondern ein notwendiges „Übel“ ist, in der die kleinen Menschen sich als eigenständige Person mit eigenem Willen kennenlernen. Bei Männlein fing es an sich zu äußern, indem er plötzlich wütend aufheulte, wenn er z.B. etwas nicht aus einer Schachtel herausnehmen konnte oder wenn er bemerkte, dass er etwas anderes zu essen hatte als die Erwachsenen.

Dann steigerte es sich nach und nach. Wenn ich ihm die Brust verweigete, weil es in zehn Minuten Mittag gab, heulte er und haute mich. Wenn er etwas haben wollte, das vielleicht zerbrechlich war und ich gab es ihm deshalb nicht…

Heute durfte ich den bisherigen Höhepunkt des Ärgerlichwerdens beiwohnen. Wir waren einkaufen. Diese so alltägliche und leider auch notenwendige Tätigkeit gestaltet sich ja schon seit einigen Monaten als schwierig. Männlein bleibt nicht im Einkaufswagen sitzen, er will laufen. Ich beneide all die anderen Mütter, deren Kinder nicht so einen starken Bewegungsdrang haben und flitze im Laden hinter Männlein her. Wie ich es dabei überhaupt noch gebacken kriege, irgendwelche Einkäufe zusammenzusammeln, ist mir ein Rätsel.

Heute stürmte Männlein zunächst zielstrebig in die Weinecke. Ich natürlich hinterher, um schlimmeres zu verhindern. Als nächstes nutzte er ein kleine Unaufmerksamkeit von mir (ich unterhielt mich mit einer Bekannten) und rupfte die Einweghandschuhe aus dem Spender in der Brotecke. Überall lagen sie auf dem Boden. Verschämt stopfte ich sie zurück in den Spender und dachte, dass das ja nun nicht mehr sehr hygienisch ist. Zum Glück hat es niemand mitbekommen. Danach versuchte ich ihn auf den Arm zu nehmen… während ich mit ihm rang, sammelte ich mit der freien Hand alles im Einkaufswagen zusammen. Es ging nicht so gut, also ließ ich ihn wieder runter. Wundersamerweise folgte er mir recht friedlich Richtung Kasse. Doch zu früh gefreut… er entdeckte beim Obst die Bananen und kreischte: „Nane! Nane!“ So eine Situation hatten wir schon mal in der Vergangenheit. Da hat er die ganze Banane im Einkaufswagen verschmiert. Ich also den Weg von Schlange an Kasse (leider waren viele Leute vor uns dran) zum Obst mit meinen Beinen abgesperrt. Kleines hin und her getanze.. Männlein schlug mir gegen die Beine. Ich war unerbittlich und gab nicht nach, versprach ihm, dass er zu Hause eine Banane bekäme (denn da hatten wir noch reichlich). Das war Männlein egal, er wollte jetzt seinen Willen. Wütend warf er sich zu Boden, schrie und schlug mit den Fäusten. Dabei verlor er die Kopfkontrolle und stieß sich den Kopf. Heulen vor Wut und Schmerz… dicke Beule. Eine Frau fragte mich, ob es nicht leichter gewesen wäre, einfach Bananen zu kaufen. Natürlich wäre es das, aber wir haben zu Hause zig Bananen. Außerdem… ist es richtig nachzugeben, nur damit das Kind ruhig ist? Zumindest und das bestätigte mir die Kassiererin, waren die Leute beim Warten an der Kasse alle gut unterhalten worden. Endlich hatten wir bezahlt, ab zum Auto. Männlein bekam eine kleine Kuschelrunde und eine Knusperstange und zufrieden und etwas erschlagen fuhren wir wieder nach Hause. Vielleicht habe ich ja Glück und kann beim nächsten Einkauf alleine fahren. Das wäre mal eine tolle Mamaauszeit.

Ansonsten? Ja, ich fühle mich bei so einem Wutanfall gestresst! Ich glaube das tut jede Mutter, jeder Vater. Vor allem unter Beobachtung von all den anderen Leuten im Laden. Ich mag trotzdem nicht immer nachgeben, sondern bemühe mich ruhig zu bleiben, zu erklären, warum etwas nicht geht, Männlein z.B. durch in den Armnehmen in seiner Wut beizustehen, nicht zu lachen (manchmal ist es einfach witzig) und es einfach auszusitzen. Dabei hilft mir das Wissen: Auch diese Phase geht vorbei! Irgendwann!

Arbeiten oder zu Hause bleiben?

Ich ärgere mich, und das sogar sehr. Und zwar darüber, dass ich mich laufend dafür rechtfertigen muss, dass ich als Mutter eines 1,5 jährigen Sohnes 30 Stunden die Woche arbeiten gehe. Was mich daran besonders ärgert? Cristobal muss sich dafür absolut nicht rechtfertigen! Und er arbeitet ja auch 30 Stunden in der Woche.

Sehr häufig werde ich gefragt, warum ich die Elternzeit nicht länger genommen habe, oder nicht wenigstens mit einem kleineren Stundenanteil arbeite. Inzwischen habe ich mir angewöhnt zu sagen, dass es sonst vom Geld her nicht gereicht hätte. Aber eigentlich ist das nur die halbe Wahrheit. Fakt ist, dass ich sehr gerne arbeite. Ich brauche diese andere Herausforderung in meinem Alltag, ansonsten wäre ich schnell frustriert. Am Ende meiner Elternzeit habe ich mich wahnsinnig darauf gefreut, wieder zu meinem Job zurückzukehren. Tatächlich vertrete ich den Standpunkt, dass ich so eine bessere Mutter bin, da ausgeglichener.

Wir haben uns das auch alles super arrangiert. Es ist momentan gar nicht nötig, dass Männlein in eine Fremdbetreuung muss. Wir leben und arbeiten ja in einer sozialtherapeutischen Lebensgemeinschaft. Dadurch, dass Cristobal im Werkbereich und ich im Wohnbereich arbeiten, haben wir versetzte Arbeitszeiten und geben uns quasi die Klinke in die Hand. Weil wir ja beide nur 30 Stunden in der Woche arbeiten, haben wir immer noch genügend gemeinsame Zeit mit und ohne Kind. Und an den zwei Nachmittagen in der Woche, an denen wir es absolut nicht alleine hinbekommen, haben wir den Luxus, den man Oma nennt.

Mir ist klar, dass das ein ungewöhnliches Arrangement ist und dass wir da auch echt Glück haben. Ich habe keine Ahnung, ob ich so viele Stunden arbeiten könnte, wenn Männlein z.B. schon in die Kita gehen müsste. Aber es nervt mich wirklich, wenn Leute mir erzählen, sie könnten nicht verstehen, dass ich so viel arbeite und sie wären ja zwei oder drei Jahre zu Hause geblieben. Letztens habe ich Cristobal gefragt, ob er auch solche Sachen zu hören bekommt. Und welche Überraschung…! Nie musste er sich damit auseinandersetzen. Das ist doch sexistisch! Ich werde ab jetzt damit beginnen Väter in meinem Bekanntenkreis damit zu nerven, warum sie eigentlich nicht länger als zwei Monate (wenn überhaupt) Elternzeit genommen haben. Vielleicht setze ich ja damit einen neuen Trend in Sachen Elternkritisieren.

Furchtbar, dass diese Denke, dass Mütter zu Hause bleiben und sich um ihre Kinder kümmern müssen auch im Jahr 2018 noch so in unserer Gesellschaft vorherrscht. Für mich war meine 12 monatige Elternzeit genau richtig. Männlein und ich haben uns kennengelernt, ich konnte mich in die Rolle als Mutter einleben und Männlein hat sich so gut entwickelt, dass er (trotz stillens) nicht mehr die ganze Zeit an Mama hängen musste. Aber nach den 12 Monaten, brauchte ich wirklich noch etwas anderes außer Kind und Haushalt.

Mir ist es wirklich egal, wer warum und wie lange zu Hause bei dem Kind bleibt. Und es ist mir auch egal, wenn jemand schnell wieder anfängt zu arbeiten. Hauptsache dem Kind geht es gut und es ist gut versorgt. Aber ich wünschte, es würde einfach akzeptiert werden, welchen Weg Mütter und Väter einschlagen. Sicher haben sie ihre Gründe für ihre Entscheidung.

Schön, dass du da bist!

Manchmal verliert man ja im Alltag das Wesentliche aus den Augen. Man ist müde, gestresst, hat bis über beide Ohren reichlich zu erledigen. Gerade als berufstätige Mutter mit Kleinkind kommt ja der erholsame Nachtschlaf häufig zu kurz… vor allem, wenn man morgens um 07:00 Uhr bei derArbeit sein muss.

Schnell kommt es vor, dass man jammert: Das Kind hat mich heute Nacht auf Trab gehalten. Nie habe ich Zeit für mich. Wir haben nie Zeit als Paar, immer ist das Kind Thema. Immer muss man alles organisieren… Aber wenn ich mich abends in einer ruhigen Minute einmal hinsetze, komme ich dann doch sehr schnell auf gewisse Gedanken.

Wie wunderbar war es einen kleinen Menschen im eigenen Körper heranwachsen zu spüren. Ich glaube, der wunderbarste Moment in meinem Leben war es, die ersten Kindsbewegungen bewusst wahrzunehmen. Auch besonders war das erste Mal, als ich die Bewegungen des Babys an meinem Bauch sehen konnte (Ich saß in einer Konferenz und hatte mit einem sehr munteren Baby als Ablenkung zu tun. Genervt schaute ich auf meinen Bauch hinunter und war dann völlig von der Rolle, weil ich sehen konnte, wie er sich bei den Bewegungen ausbeulte… der Inhalt der Konferenz ist mir übrigens sofort entfallen).

Das Erlebnis der Geburt (auch wenn es anders war als gewünscht) war unbeschreiblich…

Die ganzen ersten Male, die man als Mutter erlebt… besonders das erste Lächeln. Wie großartig ist es zu wissen, dass ich die erste Person in Männleins Leben war, die er angelächelt hat… das erste Mal, als Männlein bewusst Mama zu mir gesagt hat (er sagt übrigens auch Mama zu Cristobal und zur Oma. Mama ist einfach das allerbeste im Leben!)

Ich liebe, liebe, liebe es, wenn Männlein sich schlafend an mich kuschelt. Dieses Gefühl sein sicherer Hafen zu sein und sein Geruch sind die Dinge die mich auf eine wortlose Weise einfach glücklich machen.

Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und es ist wirklich egal, ob ich eine Stunde oder acht weg war… das Leuchten in Männleins Augen und der glückliche Ausruf: „Mama!? Naaaah?!“ Da geht mir jedes Mal das Herz auf.

Jedes Mal, wenn ich völlig überrascht mitbekomme, dass Männlein etwas Neues gelernt hat. Leute, er kann rückwärts laufen!!! Das sind so Augenblicke, in denen ich einen Stolz, eine Begeisterung, eine Mamahaftigkeit verspüre, die ich einfach nicht mit einem Wort ausdrücken kann.

Ich bin sicher, es gibt noch unzählige andere Erfahrungen, die ich jetzt vergessen habe. Aber! Auch wenn ich oft über Schlafmangel jammere und mir manchmal die sorglose, unabhängige, kinderlose Zeit von früher zurücksehne, möchte ich all diese Erfahrungen, Gefühle und Ängste absolut nicht missen.

Manchmal muss man sich einfach die Zeit nehme an das Wesentliche zu denken… und dann sind Müdigkeit, Stress und Überforderungsgefühle ganz schnell ganz egal.

Muss das so?

Letztens hatte ich eine Unterhaltung zu Thema Kinder und Medien bzw. welche Rolle Medien in der Erziehung spielen sollten. Meine Gesprächspartnerin vertrat den Standpunkt: Medien gehören zu unserer heutigen Gesellschaft dazu und deshalb sollte man die Kinder von klein auf damit umgehen lassen. Ich teile ihre Meinung, dass Medien ein großer Teil unseres Lebens sind. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir über die Handhabung mit diversen Geräten im Alltag doch sehr viele Gedanken mache. Es ist für mich nicht automatisch so, dass nur weil es zur Geselschaft dazu gehört auch gut ist und völlig unkritisch zum Einsatz kommen sollte.

Alles was einen Bildschirm hat, hat ja eine magische Anziehungskraft auf Kinder (auch auf die meisten Erwachsenen). Sobald irgendwo ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop, ein Fernseher,… was auch immer auftaucht, wendet sich die Aufmerksamkeit dahin. Auch Männlein hat schon herausgefunden, wie man über den Touchscreen vom Smartphone wischen muss, damit etwas passiert. Und das, obwohl wir uns sehr bemühen, in seiner Gegenwart die Dinger weg zu lassen. Wir möchten nämlich absolut vermeiden, dass Männlein den Eindruck bekommt, er müsste mit dem Smartphone um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Außerdem sollten diese ganzen Geräte unserer Meinung nach nicht Bestandteil im Leben eines 16 Monate alten Kindes sein… und bekanntlich wollen Kinder in diesem Alter ja immer gerne alles wie die Eltern haben. Also müssen wir es vorleben, dass es eben nicht Hauptbestandteil unseres Lebens ist.

Es gibt für mich zwei Hauptgründe, warum ich denke, dass gerade Smartphones mit viel Bedacht an Kinder herangeführt werden sollten.

  1. Kleinkinder erfahren ihre Umwelt mit allen Sinnen. Alles wird mit Händen, Augen, Nase, Ohren und vor allem mit dem Mund begriffen. All die dadurch erfahrenen Wahrnehmungen bilden ein Lernverhalten heraus. So entstehen wichtige Verknüpfungen im Gehirn. Ich glaube, dass ein Smartphone mit seiner glatten Oberfläche da nicht gerade viel Anreiz bietet. Es gibt viele Apps für Kinder ab dem 9. Lebensmonat. Meine Bekannte erzählte mir begeistert von einer Vorlese-App. Jedoch bleibt da natürlich die soziale Interaktion auf der Strecke. Es ist ja inzwischen auch nachgewiesen, dass Kinder, die viel Umgang mit digitalen Medien haben, langsamer in der Sprachentwicklung sind. Könnte da vielleicht ein Zusammenhang bestehen? Ich will nicht sagen, dass man seine Kleinkinder unbedingt vor den Geräten fernhalten muss, aber ich finde es ist in der Verantwortung der Eltern, gerade die kleinen Kinder im Umgang eng zu begleiten. Wir haben uns entschieden, dass wir unserem Männlein eine möglichst medienfreie Kleinkindzeit bieten wollen.
  2. Der zweite Grund ist für mich die Suchtgefahr. Wenn ich darauf achte, wie häufig ich als reflektierte Erwachsene auf mein Smartphone schaue oder wie sehr der Umgang mit digitalen Medien meine Freizeit bestimmt, erschreckt mich das sehr. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der es noch nicht üblich war, dass jeder immer erreichbar ist und in der man alles googeln konnte und ich bin auch ohne Fernseher aufgewachsen. Das heißt, ich habe auch gelernt mich mit anderen Dingen zu baschäftigen, kreativ zu sein. Ich hoffe darauf, Männlein die Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Medien beizubringen, die er braucht, um alternative Freizeitbeschäftigungen zu kennen, seinen Konsum in Menge und Qualität zu reflektieren und durchaus auch Freundschaften in der richtigen Welt zu pflegen. Natürlich gelingt dies nicht, indem wir ihn nur davon fernhalten. Lernen kann er das nur in der Praxis. Die Fragen, die sich mir dabei Stellen und die ich immer berücksichtigen möchte, wenn wir einen Schritt weiter gehen, sind folgende: Wozu ist ein Smartphone (Handy) primär da? Ab welchem Alter macht es Sinn einen Film zu schauen, etwas im Internet zu suchen, ein eigenes Handy zu haben? Kann er das überhaupt schon verstehen? Ich glaube die Kompetenzen sind die Grundlage, um einer Sucht möglichst vorzubeugen. Denn ich habe schon ein bisschen Angst, was diese ganzen digtiale Medien mit den nachfolgenden Generationen so machen. Es ist doch Stress pur immer und überall erreichbar und ständig über alles informiert zu sein.

Was mich auch noch beschäftigt, ist die Frage ab wann Kinder das, was sie da auf dem Bildschirm sehen, von der Realität unterscheiden können. Ich erinnere mich an meinen kleinen Cousin, der im Alter von fünf Jahren solche Angst hatte, als wir „Der kleine Vampir“ im Fernsehen guckten, dass er sich hinter dem Sofa verstecken musste. Tun wir den Kindern wirklich einen gefallen damit, Filme zu gucken, solange sie noch gar nicht begreifen, wo der Unterschied zwischen Film und Wiklichkeit liegt?

Für mich ist es nicht so einfach hier einen richtigen Weg zu finden. Letztendlich glaube ich, dass jede Familie ihren eigenen richtigen Weg finden muss, wie sie ihre Kinder da heranführen wollen. Wichtig ist es aber schon, dass die Eltern sich ihrer Verantwortung in diesem Thema bewusst werden. Unsere Kinder kommen da völlig ungeschützt und unbefleckt in die digitale elt hineine, die ja auch viele Gefahren birgt. Also liebe Eltern, gebt euren Kindern ein gutes Rüstzeug als Grundstein mit und reflektiert immer wieder neu, ob der Umgang mit digitalen Medien für das Kind in dem Alter so noch stimmt.