Erste Worte

Unser Männlein spricht schon eine Menge Wörter. Einige sind echte Worte, andere sind seine eigene Sprache. Da wir Männlein zweisprachig erziehen, glauben wir, dass er vielleicht etwas länger braucht, um sprechen zu lernen als andere Kinder.

Männleins erstes Wort, hat er in Chile gesprochen. Mit elf Monaten und es war „iHola!“ Das kam einfach dadurch, dass in Chile die Menschen sehr babyfreundlich sind und laufend “ iHola, bebe!“ rufen. Gerade unser blonder Indianer hatte es den Chilenen sehr angetan. Egal, wo wir waren, jeder sprach Männlein an.

Das zweite Wort war dann „Elvis“. So heißt unser Hund. Wir hatten eigentlich schon damit gerechnet, dass „Elvis“ das erste Wort wird. So waren wir eigentlich nicht besonders überrascht.

Als nächstes kam dann „Mama“. Das hatte er zwar vorher schon oft gesagt, allerdings nicht auf mich gerichtet. „Mama“ sagt Männlein übrigens auch zu Papa und zur Oma. Aktuell, jedes Mal wenn er „Mama“ zu  Cristobal sagt, sagen wir: „Papa!“ Ich glaube Cristobal wird sich unglaublich freuen, wenn er es dann zum ersten Mal aus Männleins Mund hört.

Nach und nach fügten sich dann diverse Tiergeräusche ein. Am Liebsten sagt Männlein „Muh“ und „Oink“. Aber auch Katzen und Hunde stehen hoch im Kurs (inzwischen sind auch nicht mehr alle Hunde „Elvis“ sondern „Wauwauau“).

Eine Zeit lang war „Nein“ das absolute Lieblingswort. Derweil sagt er aber zum Glück auch richtig gerne „Ja“. Vor allem, wenn ihm etwas echt gut gefällt. Da geht mir jede Herz auf.

Neuerdings sagt Männlein auch „Komm“.  Das hat bei ihm allerdings eine viel umfassendere Bedeutung, als einfach nur „Komm“. Er sagt es, wenn er Aufmerksamkeit haben möchte, wenn er Hilfe benötigt, wenn er etwas ausprobiert… und noch in vielen anderen Situationen. Man sieht also, er hat das Wort wirklich erfasst.

Ansonsten hat Männlein noch viele viele Worte, die er sich einfach ausgedacht hat. Es macht wirklich Spaß, wenn wir plötzlich z.B. realisieren, dass „Uauauan“ Schuhe bedeutet. Wir freuen uns über jede Erkenntnis und auch über jedes neue „richtige“ Wort.

Als ich mich mit meiner Mutter über die Sprachentwicklung vom Männlein unterhielt, erzählte sie mir, dass mein erstes Wort „Auch“ war. Damit wollte ich wohl eigentlich „Ich auch!“ sagen. Das kam daher, dass ich einen großen Bruder habe und einfach immer das gleiche haben wollte, wie er.

Seit dieser Unterhaltung frage ich mich, ob die Auswahl der ersten Worte eigentlich etwas über die Persönlichkeit des Kindes aussagt. Denn ich bin ein Mensch, der anscheinend von kleinauf und auch immer noch gerne klar macht, was er will. Vielleicht bedeutet Männleins „iHola!“, dass er besonders kontaktfreudig ist? Das ist er ja wirklich! Er hat bis jetzt nie gefremdelt und flirtet mit jedem. Damit klopft er ja sogar Menschen weich, die eigentlich gar keinen Bock auf kleine Kinder haben. Ich habe mich echt bemüht etwas darüber herauszufinden, aber das ist gar nicht so einfach. Dafür habe ich gelernt, dass die Sprachentwicklung eigentlich ja noch viel früher beginnt als ich so dachte. Im Prinzip schon in der Schwangerschaft. Das erklärt auch, warum Männlein auf Deutsch brabbelt. Denn das sagte Cristobals Schwester: „Männleins Babygebrabbel hört sich an wie deutsch!“

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